Viele Studieninteressenten können sich nicht entscheiden: Normales Studium? Duales Studium? Oder doch erstmal „nur“ eine Ausbildung? Was ist besser für die Karriere? Wir versuchen, einen Überblick zu geben.
Erstmal: Die drei verschiedenen Studienvarianten
Für junge Leute, die nach dem Schulabschluss das erste Mal vor der Entscheidung stehen, wie sie sich auf die berufliche Zukunft vorbereiten wollen, gibt es drei Möglichkeiten, die infrage kommen:
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- Ausbildung: Einer der klassischen Wege. Nach der Schule lernt man für zwei oder drei Jahre (hängt vom Schulabschluss (=Abi/ Mittlere Reife) ab) in einem Unternehmen einen Beruf. Das Feld der möglichen Berufsausbildungen ist sehr groß, vom Flachglasmechaniker über Mediengestalter bis zu Kauffrau/ -mann im Eisenbahn- und Straßenverkehr gibt es hunderte Ausbildungsberufe.
- Vollzeitstudium: Dies ist der zweite klassische Weg. Ein Vollzeitstudium ist das „normale“ Studium, wie man es seit Jahrzehnten kennt. Man ist Vollzeit, also sozusagen von Beruf Student und besucht von Montag bis Freitag oder Samstag Vorlesungen, Seminare und Übungen in einer Uni oder FH. Genau wie bei den Ausbildungen gibt es hunderte verschiedene Studiengänge, von BWL bis Zahnmedizin.
- Duales Studium: Dieses Studienmodell ist relativ neu. Von uninformierten Studieninteressenten wird ein duales Studium immer als die perfekte Studienform bezeichnet (u.a. mit dem Argument „Da verdient man direkt Geld“, was aber nicht stimmt), allerdings ist bei der Verbindung von Praktikum oder Ausbildung mit einem Studium auch nicht alles Gold, was glänzt. Zum einen kann man nicht jeden Ausbildungsberuf oder Studiengang dual studieren, zum anderen birgt diese Studienform besondere Herausforderungen an Studenten.
Und nun? Duales Studium oder Ausbildung?
Wenn du hier eine Pauschalantwort erwartest, müssen wir dich leider enttäuschen. Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Vielmehr muss jeder für sich ganz individuell entscheiden, was er für ein Typ ist. Eher Studium? Eher Ausbildung?
Nach vielen Jahren im Berufsleben tendieren wir zu dem Tipp, erst eine Ausbildung zu machen und danach noch ein Studium anzuschließen. Vor allem bei den heutigen G8 Abiturjahrgängen sind die Schulabsolventen noch sehr jung und nicht immer schon reif für ein Studium mit direktem anschließendem Berufseinstieg.
Eine Ausbildung ist solide. Das hört sich für manchen evtl. langweilig an, weil eine klassische Ausbildung oft als überholt angesehen wird. Ist sie aber keinesfalls. Denn in einer Ausbildung lernt man viele wichtige Dinge, die einem das Studium nicht vermitteln kann. Arbeitsorganisation, Umgang mit Kollegen sowie Kunden und Dienstleistern, das direkte Innenleben einer Firma. All diese Dinge helfen im Berufsleben ausgezeichnet weiter.
Der ideale Weg ist unserer Meinung nach, erst eine Ausbildung zu machen und dann ein Studium dranzuhängen. Denn durch diese Kombination ist man sowohl fit in theoretischem Know-how, als auch in der praktischen Anwendung. Das betont auch die Personalmanagerin Stefanie Frost: „Viele Jugendliche, die zunächst eine Ausbildung absolviert haben, sind im Studium zielstrebiger, können die Studieninhalte direkt mit der Praxis verbinden und wissen, wofür sie lernen.“