Im kommenden Frühjahr soll die Solida 1 (SOL-1) in Leverkusen betriebsbereit sein und eine der modernsten Produktionsanlagen für Arzneimittel weltweit sein. Die Bayer AG hat rund 275 Millionen Euro in die Anlage investiert, die Teil des Supply Centers Leverkusen ist. Dieses Zentrum ist ein Schlüsselelement des neuen globalen Kompetenzzentrums für die Herstellung von Feststoff-Arzneimitteln. Die Anlage setzt Standards in Bezug auf Effizienz, Qualität, Liefersicherheit und Nachhaltigkeit und nutzt als „Lernende Fabrik“ die Vorteile der Digitalisierung, indem sie Datenströme mittels künstlicher Intelligenz analysiert und Handlungsempfehlungen ableitet.
Die SOL-1 ist als eingeschossige Fabrik konzipiert und umfasst ein zentrales Bauelement mit daran angeschlossenen modularen Funktionsgebäuden. Sie zeichnet sich durch hohe Automatisierung und eine hocheffiziente Erweiterbarkeit aus.
Die Leiterin des Supply Centers Leverkusen, Dr. Carola Pörtner, betont die erfolgreiche Umsetzung des ambitionierten Zeitplans trotz Herausforderungen wie den Auswirkungen von COVID-19 und dem Ukraine-Krieg. Bis zu 300 Personen haben an der Baustelle gearbeitet.
Da die SOL-1 Reinraumbedingungen erfordert, werden die meisten Produktionsstätten später nicht mehr für Besucher zugänglich sein. Diese Bedingungen erfordern, dass die Räumlichkeiten nahezu frei von luftgetragenen Partikeln sind, was eine besondere Herausforderung während der Bauphase darstellt.
Die SOL-1 wird dazu beitragen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse schneller in Produkte umzusetzen und das Leben von Patienten nachhaltig zu verbessern. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Bayer AG mit verschiedenen Partnerfirmen, darunter die Siemens AG.
Siemens trägt unter anderem mit Lösungen zur Prozessautomation zur Optimierung der Produktion bei. Die Software SIPAT ermöglicht die Echtzeitüberwachung der Qualität während der Produktion, was zu einer besseren Qualität und reduzierten Produktionszeiten führt.
Die ausgeklügelte Gebäudeleittechnik trägt zur Energieeffizienz und Flexibilität der Anlage bei, indem sie das Raumklima permanent überwacht und an die herzustellenden Medikamente anpasst. Zahlreiche Automatisierungskomponenten sorgen für reibungslose Abläufe, und die Siemens-Automatisierungstechnik spielt eine entscheidende Rolle in der Logistik.
Die SOL-1 zeichnet sich auch durch ihre Flexibilität aus, nicht nur in Bezug auf die Produktionsabläufe, sondern auch in Hinblick auf zukünftige Entwicklungen im Pharma-Bereich. Die Anlage hat eine Bruttogrundfläche von 15.000 Quadratmetern und wird rund 100 Mitarbeiter beschäftigen.
Die „Lernende Fabrik“ wird auch in puncto Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen, da der Großteil ihres Energiebedarfs durch eine moderne Geothermie-Anlage gedeckt wird, was den CO2-Ausstoß erheblich reduziert.
Basierend auf einer Pressemitteilung von Bayer AG vom 26.10.2023