Der deutsche Arbeitsmarkt gilt im internationalen Vergleich trotz Wirtschafts- und Finanzkrise als eine einigermaßen recht sichere Joblandschaft. Insbesondere der Bereich der Handwerkerberufe scheint mit guten Berufschancen das heimische Wirtschaftswachstum auch längerfristig stützen zu können.
Doch was kaum jemand weiß: In keinem anderen Staat herrschen solch strikte und durchgängig kontrollierte Sicherheitsvorschriften wie hierzulande.
Sicherheit geht vor!
Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz – diesen Spruch haben sich mittlerweile zahlreiche Behörden und Betriebsprüfer zum Motto gemacht. So werden tagtäglich zahlreiche Unternehmen, Produktionsstätte und Weiterverarbeitungswerke mit Hinblick auf deren Sicherheitsvorkehrungen überprüft.
Dabei stellen einerseits Brandschutzvorrichtungen, Notrufschalter und Frühwarnsysteme, andererseits aber auch viele kleinere Zusatzelemente, sprich Produkte aus dem Bereich der Berufsbekleidung, einen wichtigen Aspekt dar. Insbesondere im letzteren Bereich, also bei der Berufsbekleidung, lassen sich schließlich etliche Sicherheitsvorschriften finden.
Tragbare Lebensretter
Was auf den ersten Blick überzogen und unsinnig erscheint, stellt letzten Endes eine äußerst sinnvolle Ergänzung beziehungsweise gesetzlich vorgeschriebene Regelung für den beruflichen Alltag dar: Schutzelemente wie Kettenhandschuhe, Sicherheitsstiefel, Atemmasken und Chemikerbrillen beispielsweise verleihen dem Arbeiter oftmals nicht nur ein etwas merkwürdiges Aussehen, sondern sorgen auch häufig für eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit.
Doch selbst bei augenscheinlich harmlosen Arbeiten kann es schnell zu Unfällen kommen. So muss der Arbeiter selbst zum Beispiel gar nicht Schuld an der Misere haben – schon ein unachtsamer Griff des Kollegen kann genügen, und schon ist er einem hohen und akuten Verletzungsrisiko ausgesetzt.
In der Elektrikerbranche beispielsweise reicht bereits ein kleines, unscheinbares und falsch vernetztes Kabel aus, und sofort können tödliche Dosen an Strom durch den Körper fließen. In solchen Fällen haben zum Beispiel isolierende Sicherheitsschuhe und Multifunktionsspanner, die in vielen Berufen vorschriftsmäßig getragen werden müssen, bereits einige Leben gerettet.
In puncto Berufs- und Arbeitsschutz macht die deutsche Behörden- und Regelpolitik also ausnahmsweise durchaus Sinn!
Schutzkleidung – Sicherheit, Hilfe und Gefahreneindämmung
An vielen Arbeitsplätzen ist Schutzkleidung Standard und sorgt für die Sicherheit der Mitarbeiter. Viele Berufe sind sehr gefährlich, die Gefahren lauern dabei in den unterschiedlichsten Bereichen. Deswegen gibt es natürlich auch viele Arten von Schutzkleidung.
Am häufigsten im Bereich der Schutzkleidung vertreten sind Sicherheitsschuhe. Diese gibt es wiederum in unterschiedlichen Sicherheitsstufen. Dabei ist die Spitze des Schuhs immer mit einer Stahlkappe ausgestattet, um gegen herabfallende Gegenstände geschützt zu sein. Es gibt auch Schuhe mit fester und dicker Sohle gegen spitze Gegenstände sowie solche aus hitzebeständigem Material.
Auch Handschuhe gehören in vielen Betrieben zur Sicherheitsausrüstung. Dabei gibt es die einfachen Latexhandschuhe gegen Schmutz und Keime, aber auch hochwertige Stahlhandschuhe gegen Schnitte oder Handschuhe aus festem Material gegen Hitze, Säure und andere schädliche Substanzen.
Ein Schutzhelm ist ebenfalls in vielen Unternehmen Pflicht. Die Aufgabe eines Schutzhelms ist klar – er soll vor herabfallenden Gegenständen schützen. Manche Helme verfügen zusätzlich über einen eingebauten Lärmschutz, der gerade in großen Fabriken und auf Baustellen sehr hilfreich und wichtig ist.
Schutzkleidung für besondere Einsätze
Natürlich gibt es im Bereich Schutzkleidung auch einige weniger bekannte und nicht so oft vertreten Kleidungsstücke. Dabei kommen diese oftmals beim Militär, in Chemiefirmen oder im Polizeidienst zum Einsatz und warten mit besonderen Eigenschaften auf, wie etwa Schusssicherheit, Strahlenschutz, Hitzeschutz usw. Alle Arten von Schutzkleidung werden natürlich mehrfach geprüft und getestet und kommen dann erst in die Produktion, damit sichergestellt ist, dass diese wirklich den Schutz bieten, der von ihnen verlangt wird.
Tipp: Wenn Sie als Unternehmer nicht wissen, welche Vorschriften hinsichtlich Sicherheitskleidung und Co. für die einzelnen Teilbereiche und Arbeitsplätze gelten, empfiehlt es sich, eine spezielle sicherheitstechnische Betreuung in Anspruch zu nehmen. Diese kann einmalig oder auch als dauerhafte Begleitung gebucht werden.
Was tun bei Unfall am Arbeitsplatz?
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, da ist es schon passiert: Trotz aller Arbeitssicherheit und Schutzmaßnahmen gehören Arbeitsunfälle leider in vielen Berufen zum Alltag. Doch was tun im Ernstfall?
Wichtig ist: Bereits vor einem möglichen Unglücksfall sollten in jedem Unternehmen die Rollen bei der Ersten Hilfe klar verteilt sein. Speziell ausgebildete Ersthelfer kümmern sich im Ernstfall um den Verletzten. Denken Sie auch daran, diese Position mehrfach zu besetzen, um im Krankheitsfall oder bei Beurlaubung und in jedem Stockwerk beziehungsweise Bereich einen Ersatz verfügbar zu haben.
Ein Mitarbeiter sollte sich um die rasche Verständigung der Rettungskräfte kümmern. Weitere Mitarbeiter können die eintreffenden Rettungskräfte rasch zum Unfallort innerhalb des Betriebs führen. Zusätzlich dazu kann in schweren Fällen auch ein Mitarbeiter mit der Beschaffung der wichtigsten Daten des Verletzten beauftragt werden.
Ablauf im Ernstfall
Im Fall eines Unfalls ist dafür zu sorgen, dass der ausgebildete Ersthelfer rasch zum Unfallort kommt und einen Erste-Hilfe-Koffer oder Rucksack zur Verfügung hat. Wenn möglich sollte stets eine Person beim Opfer bleiben und psychischen Beistand leisten. Sobald sich ein Ersthelfer um die verletzte Person kümmert, sollte ein Mitarbeiter telefonisch die Rettungskräfte alarmieren und die oben genannten Schritte in die Wege leiten.
Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte der Ersthelfer eine rasche Wundversorgung, eine Messung der Vitalzeichen sowie die psychische Betreuung vornehmen. Die gemessenen Werte sollten unbedingt mit der Uhrzeit notiert und an die Rettungsmannschaft weitergegeben werden. Wenn genügend helfende Hände vorhanden sind, kann sich auch ein Mitarbeiter um die Datenbeschaffung kümmern, damit der Abtransport durch die Rettungsmitarbeiter rascher erfolgen kann und nicht durch Formalitäten aufgehalten wird.