Studie: Verschlechtertes Wohlbefinden deutscher ArbeitnehmerInnen

Bild: © Halfpoint/ stock.adobe.com

Das Wohlbefinden der Angestellten hat sich in Deutschland im vergangenen Jahr nicht verbessert. Die angespannte wirtschaftliche Lage hat zu gesteigertem Stress und Unsicherheitsgefühlen bei den ArbeitnehmerInnen geführt, was wiederum zu erhöhter Unzufriedenheit geführt hat. Viele ArbeitnehmerInnen legen mittlerweile mehr Wert auf Aspekte wie Gesundheit und Flexibilität als auf ihr Gehalt. Diese Erkenntnisse wurden in der Alight International Workforce and Wellbeing Mindset Studie 2023 gewonnen.

Laut der Studie haben sich die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen geändert. Während finanzielle Sicherheit nach wie vor für etwa ein Drittel der Befragten entscheidend bei der Jobwahl ist, steht die physische und mentale Gesundheit für die Mehrheit im Vordergrund. Etwa 56 Prozent der Befragten glauben, dass nicht-monetäre Leistungen einen guten Arbeitgeber ausmachen.

Die Umfrage zeigt, dass ArbeitnehmerInnen in Deutschland Flexibilität, Integration und ein Gefühl der Zugehörigkeit schätzen, basierend auf Vertrauen und gemeinsamen Werten. Allerdings sind nur 40 Prozent der Meinung, dass die Unternehmenskultur einen positiven Einfluss auf ihr Wohlbefinden hat, im Vergleich zu 51 Prozent im Vorjahr. Die Nachfrage nach flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten hat zugenommen, und 15 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr neue berufliche Optionen in Betracht gezogen, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht.

Die Studie zeigt, dass das Stressniveau in Deutschland höher ist als in anderen europäischen Ländern. Mehr als drei Viertel der ArbeitnehmerInnen (85 Prozent) sind mittlerem bis hohem Stress ausgesetzt, was auf die wirtschaftlichen Bedingungen, das Fehlen von Zugehörigkeit und eine unausgewogene Work-Life-Balance zurückzuführen ist. Das Interesse an Programmen zur mentalen Gesundheit hat sich fast verdoppelt, aber nur zehn Prozent haben derzeit Zugang zu solchen Dienstleistungen.

siehe auch:  Neue Zelltherapie-Produktionsanlage in den USA: Bayer investiert 250 Millionen USD

Die wirtschaftliche Unsicherheit hat zu finanziellen Sorgen geführt. Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) befürchtet, dass ihre finanziellen Ressourcen nicht ausreichen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Mehr als ein Drittel erwartet eine weitere Verschlechterung ihrer finanziellen Lage im kommenden Jahr. Trotzdem betrachten mehr als die Hälfte das Gehalt immer noch als ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal bei der Auswahl eines Arbeitgebers.

Eine ausgewogene Work-Life-Balance wird von 44 Prozent als entscheidend für die körperliche Gesundheit angesehen, aber nur 42 Prozent fühlen sich erfolgreich bei der Vereinbarung von Beruf und Privatleben. Das Interesse an Gesundheitsleistungen und Monitoring-Tools des Arbeitgebers nimmt zu.

Um die Mitarbeiterbindung zu stärken, können Arbeitgeber personalisierte HR-Tools und -Angebote anbieten, die leicht zugänglich und benutzerfreundlich sind. Die MitarbeiterInnen möchten, dass ihre Anliegen gehört werden, und digitale Benefit-Plattformen können die Kommunikation erleichtern. Viele ArbeitnehmerInnen haben jedoch keinen Zugang zu betrieblichen Zusatzleistungen wie Stressmanagement-Apps.

Die Studie dient dazu, Arbeitgebern zu helfen, die Erfahrungen ihrer MitarbeiterInnen zu optimieren und das Wohlbefinden, die Bindung, die Produktivität und die Leistung zu verbessern. Sie basiert auf den Antworten von 500 Beschäftigten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden sowie von 2.000 Befragten in den USA und repräsentiert eine Vielfalt von Altersgruppen, ethnischen Hintergründen und Geschlechtern.

Basierend auf einer Pressemitteilung von NorthgateArinso Deutschland GmbH vom 12.10.2023