Zwei Forscher aus Nordrhein-Westfalen wurden für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet – dies ist die wichtigste Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab bekannt, dass unter den zehn bundesweiten Preisträgerinnen und Preisträgern zwei Juniorprofessoren aus Aachen sind: der Informatiker Christopher Morris und der Mediziner Kai Markus Schneider. Als Unterstützung für ihre weiteren Forschungsarbeiten erhalten sie jeweils ein Preisgeld in Höhe von 200.000 Euro.
Die Wissenschaftsministerin Ina Brandes äußerte sich dazu: „Die Auszeichnung der beiden Preisträger zeigt, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier in Nordrhein-Westfalen ein hervorragendes Umfeld für exzellente Forschung vorfinden. Christopher Morris und Kai Markus Schneider kehrten nach Forschungsaufenthalten in Amerika nach Nordrhein-Westfalen zurück und leisten hier international anerkannte Arbeit. Das ist Spitzenforschung ‚made in NRW‘, auf die wir sehr stolz sind.“
Christopher Morris, der sein Informatik-Studium an der TU Dortmund absolvierte und 2019 nach einem Forschungsaufenthalt in Standford (USA) promovierte, forscht und lehrt seit 2022 als Juniorprofessor für „Maschinelles Lernen auf Graphen“ an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Sein Schwerpunkt liegt auf komplex vernetzten Datenstrukturen, die in der Informatik als Graphen repräsentiert werden und beispielsweise Molekülstrukturen oder Verkehrsverbindungen umfassen. Morris untersucht, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um mit diesen komplexen Datenstrukturen zu arbeiten, und zählt international zu den herausragenden aufstrebenden Forschenden in diesem Bereich der KI.
Kai Markus Schneider wechselte nach seinem Studium und seiner Promotion in Aachen an die University of Pennsylvania (USA) und kehrte mit einer Förderung im Rahmen des Rückkehrprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen an die Uniklinik RWTH Aachen zurück, wo er seit dem vergangenen Jahr als Juniorprofessor für „Experimentelle Gastroenterologie und Organ-Crosstalks“ tätig ist. Sein Fachgebiet sind die Wechselwirkungen verschiedener Organe, um ganzheitliche Therapieansätze für komplexe Erkrankungen zu entwickeln. Er konnte bereits zeigen, wie chronische Darmentzündungen mit psychischem Stress zusammenhängen und erhielt für seine Arbeit mehrere Auszeichnungen, darunter im letzten Jahr den „Rising Star Award“ der United European Gastroenterology (Dachverband für multidisziplinäre Gastroenterologie).
Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einem eigens hierfür eingesetzten Auswahlausschuss aus 168 Vorschlägen ausgewählt. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich an herausragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen und gilt als wichtigste Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Die Preisverleihung findet am 4. Juni 2024 in Berlin statt. Weitere Informationen zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis finden sich hier.
Basierend auf einer Pressemitteilung von Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 22. März 2024