Über die Qualität einer wissenschaftlichen Hausarbeit entscheiden Inhalt, Stil und Form. Auch wenn bei der Bewertung die geistige Leistung dominiert, können gravierende formale und sprachliche Mängel zu schlechten Noten oder sogar bis hin zum Nichtbestehen führen.
Inhaltliche Kriterien
Eine akademische Untersuchung verfolgt das Ziel, sich mit einem für die Forschung relevanten Thema auseinanderzusetzen und dieses um neue Fragestellungen und Erkenntnisse zu erweitern. Somit ist bereits die Wahl des Gegenstands der Abhandlung ein Maßstab für die Güte einer Arbeit. Genauso verhält es sich mit dem Titel, der prägnant formuliert das Thema wiedergeben sollte.
Inhaltlich gliedert sich der Text in Einleitung, Haupt- und Schlussteil. Die Einführung erläutert die Aufgabenstellung und die eigene Vorgehensweise bei der Problembehandlung. Das Kernstück der Arbeit beinhaltet einerseits eine Übersicht der aktuellen Lehrmeinungen zu dem Forschungsgegenstand und andererseits eine persönliche, schlüssig aufgebaute Argumentationskette. Wer bei der Konzeption und Literaturrecherche Probleme hat, kann sich zum Beispiel im Freundeskreis Hilfe holen. Am Ende der Hausarbeit resümiert das Fazit die Ergebnisse der Untersuchung und gibt gegebenenfalls einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Plagiat & Co.
In der ganzen Abschlussarbeit ist es Pflicht, das im Text eingeflossene fremde Gedankengut als solches zu kennzeichnen. Dieses gilt nicht nur für wörtliche Zitate, sondern auch für inhaltlich entlehnte Aussagen.
Welche Folgen das Fehlen von Quellenverweisen haben kann, zeigt beispielsweise der (tiefe) Fall des ehemaligen Verteidigungsministers Theodor zu Guttenberg. Nachdem sich der Plagiatsvorwurf gegen ihn bestätigt hatte, verlor er sowohl seinen Doktortitel als auch in Folge sein Amt.
Formale Anforderungen
Stilistisch ist auf eine verständliche und präzise Ausdrucksweise zu achten, die Füllwörter, allgemeine Floskeln und umgangssprachliches Vokabular vermeidet. Sprachliche Sicherheit bezieht sich dabei nicht nur auf fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch auf den korrekten Umgang mit Fachbegriffen.
Ebenfalls von Relevanz für die Qualitätsbewertung ist der strukturelle Aufbau einer Arbeit. So sollten beispielsweise die Unterpunkte einen Bezug zum Hauptkapitel aufweisen, und die Beschäftigung mit der thematischen Ausgangsfragestellung sollte das Werk wie ein roter Faden durchziehen.
Auf dem Prüfstand steht auch, ob der Verfasser Behauptungen überzeugend mit Argumenten untermauert und glaubwürdig den Eindruck vermittelt, die Materie im Griff zu haben. Es geht also nicht um eine unreflektierte Aneinanderreihung von Forschungstheorien, sondern um eine individuelle Denkleistung im Sinne einer kreativen und engagierten Fokussierung auf ein Thema.
Zum formalen Aufbau einer Hausarbeit zählen auch Deckblatt sowie Inhalts- und Literaturverzeichnis. Bei diesen sind konkrete Vorgaben wie Schriftgröße oder Abstand der Seitenränder penibel einzuhalten. Bezüglich der Auswahl der Sekundärliteratur sollten nur seriöse Quellen herangezogen werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Verfasser einer qualitativ hochwertigen Hausarbeit, Sorgfalt und Genauigkeit walten lässt, komplexe Fragen souverän zu beantworten weiß und selbstständige Originalität an den Tag zu legen versteht. Wenn der Prüfling dann noch Vereinbarungen wie der Einhaltung des Abgabetermins nachkommt, dürfte eine gute Note als Lohn für die Mühen gewiss sein.