Warum Gründen mehr ist als nur ein Trend

Business- und Kapitalbedarfsplan
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Die Gründung eines Unternehmens ist kein reines Karrieresprungbrett. In Nordrhein-Westfalen entscheiden sich immer mehr Menschen bewusst dafür, eigene Ideen umzusetzen und aktiv Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt mitzugestalten. Die Gründungszahlen zeigen, dass allein im ersten Halbjahr 2024 die Zahl der Neuanmeldungen in NRW um 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist. Hierbei handelt es sich um einen bundesweiten Spitzenwert. Das „Warum“ hinter diesen Gründungen hat sich jedoch verändert. Heutige Gründer denken selten nur an den Umsatz, sondern zunehmend auch an Sinn, Nachhaltigkeit und digitale Lösungen.

Neue Gründergeneration, neue Werte

Haben früher Gründergenerationen vor allem auf wirtschaftliche Selbstständigkeit gesetzt, prägen heutige Start-ups einen Wertewandel in der Arbeitswelt. Viele verstehen Unternehmertum als einen Teil gesellschaftlicher Verantwortung, ob im Bereich Bildung, Umweltschutz oder sozialer Innovation. Das Düsseldorfer Start-up Too Good To Go, das sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt, ist längst ein international erfolgreicher Player. Solche Unternehmen zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Nutzen kein Widerspruch sind.

Unterstützung bei solchen Projekten gibt es reichlich. Mit Programmen wie „Start-up Transfer.NRW“ oder Initiativen wie den DWNRW-Hubs stärkt das Land gezielt zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Gleichzeitig erkennen immer mehr Gründer, wie wichtig fundiertes Know-how wird. Dieses eignen sie sich durch praxisnahe Fachliteratur für Gründer an, die Schritt für Schritt durch die Gründungsphase führt.

Digitale Werkzeuge als Innovationsmotor

Ein Merkmal vieler junger Start-ups ist der gezielte Einsatz digitaler Tools. Ob Projektmanagement-Software, cloudbasierte Buchhaltung oder KI-gestützte Kundensysteme: Gründer, die schlank starten, setzen auf Automatisierung und Effizienz. In NRW genießen sie ein engmaschiges Netzwerk digitaler Unterstützungsangebote. Die fünf DWNRW-Hubs in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Münster und Essen fördern gezielt technologiegetriebene Gründungen. Aktuell zählt das Land rund 1.650 Start-ups, ein Drittel davon im Bereich Software & IT. Über 60 % dieser Gründer geben an, dass Digitalisierung ein wichtiger Erfolgsfaktor ihrer Idee ist.

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Hürden auf dem Weg zum Erfolg

So vielfältig die Chancen beim Gründen sind, die damit verbundenen Aufgaben machen Gründern häufig zu schaffen. Zu den häufigsten Stolpersteinen zählt die Bürokratie. Anmeldungen, Genehmigungen oder Datenschutz. Besonders zu Beginn bindet die Administration viele Ressourcen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Finanzierung. Der Zugang zu Kapital ist für junge Unternehmen oft mühsam, vor allem außerhalb der großen Städte. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach dem Personal. Gute Leute zu finden, ist schwer, vor allem in technischen oder spezialisierten Bereichen. Programme wie Scale-up.NRW oder „Gründerstipendium NRW“ setzen genau hier an, indem sie Coaching, Netzwerke und eine Anschubfinanzierung kombinieren.

Tipps für den Start aus der Praxis

Gründer, die den Weg in die Selbstständigkeit gehen wollen, sollten nicht ohne Vorbereitung loslegen. Diese Punkte helfen dabei, strukturiert zu starten:

  1. Regionale Netzwerke nutzen: Die DWNRW-Hubs oder Gründerzentren wie in Paderborn, Köln oder Dortmund bieten Coachings und wichtige Kontakte.
  2. Buchhaltung und Organisation früh digitalisieren: Das gelingt beispielsweise mit Software, die von Anfang an auf Wachstum ausgelegt ist.
  3. Realistische Planung erstellen: Businesspläne mit Szenarien helfen, Fördermittel effizient einzusetzen.
  4. Gute Quellen nutzen: Die passende Fachliteratur für Gründer liefert Praxiswissen jenseits von Gründungsmythen.
  5. Sichtbarkeit aufbauen: Social Media, Events und Pitches erhöhen die Chancen auf Investoren und Partner.

 Ein erfolgreiches Gründer-Beispiel aus NRW ist Valoon

Ein aktuelles Beispiel, wie praxisnah und skalierbar junge Ideen sein können, liefert das Dortmunder Start-up Valoon. Das Team entwickelte eine Plattform zur Kommunikation auf Baustellen, speziell zugeschnitten auf Bauleiter, Handwerksbetriebe und Projektentwickler. Die App spart Zeit und reduziert Fehler und Medienbrüche.

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Valoon wurde 2025 mit dem Landespreis OUT OF THE BOX.NRW ausgezeichnet und erhielt 25.000 € sowie Zugang zu einem exklusiven Investorennetzwerk. Der Gründer, Nils Gagzow, betonte im Interview mit dem WDR: „Wir lösen ein alltägliches Problem – und genau darin liegt unser Potenzial.“ Valoon zeigt, wie durch digitale Lösungen reale Branchen effizienter und nachhaltiger werden.