Wirtschaftskrise hin oder her – gut ausgebildetes Fachpersonal ist heute mehr gefragt denn je. Abiturienten, die ein Studium an der Hochschule oder Universität aufnehmen, haben deutlich bessere Chancen als junge Leute mit niedrigeren Abschlüssen. Blicken Studenten also in eine rosige Zukunft und müssen sich keinerlei Sorgen machen? Ist ihnen der Spaß an der künftigen Arbeit oder ein hohes Gehalt wichtiger?
Akademiker streben ein erfülltes Leben an
Ein gut bezahlter Job ist für die meisten Studenten die Voraussetzung, um später ein erfülltes Leben führen zu können. Ein „erfülltes Leben“ wiederum ist für die Mehrheit der Befragten das, was sie automatisch mit ihrer Zukunft verbinden. „Familie und Kinder“ kommen allerdings gleich an zweiter Stelle. Auch dieses Thema ist naturgemäß eng mit einem guten Arbeitsplatz und entsprechender Bezahlung verbunden. Mehr als 47 Prozent der Studenten gaben als Grund für ihr Studium an, sie wollten damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Ca. 31 Prozent interessiert allerdings ihr Fachgebiet so sehr, dass ihnen die damit verbundenen zukünftigen Möglichkeiten egal sind.
Arbeiten direkt nach dem Studium
66,84 Prozent der Studenten möchten nach dem Studium direkt einen Job finden, der sie weiterbringt. Dieses Ergebnis bestätigt, dass der Realitätssinn unter den Hochschulabsolventen zugenommen hat. Immerhin wurde das Studentenleben lange Zeit mit viel Freizeit und Freiheit gleichgesetzt. Heute sind es weniger als 10 Prozent der Studenten, die nach ihrem Studium eine Reise um die Welt unternehmen möchten. Noch weniger möchten „erst einmal gar nichts tun“. Die meisten Hochschulabsolventen streben eine führende Position in Festanstellung an. Nur 15 Prozent möchten selbstständig oder freiberuflich tätig werden.
Erfolgsdruck lastet auf Studenten
Die Mehrheit der Studenten empfindet starken oder mittelstarken Druck, erfolgreich zu sein. Die Zukunftsängste sind jedoch je nach gewähltem Studienfach unterschiedlich ausgeprägt. Angehende Juristen und Geisteswissenschaftler sind deutlich sorgenvoller als Ingenieure. Grund dafür ist sicher die Ungewissheit, was nach dem Studium kommt. Allerdings sehen Juristen – trotz Sorgen – ihre Karrierechancen besser als Geisteswissenschaftler. Einen Arbeitsplatz werden wohl viele Jung-Juristen finden, allerdings ist der Leistungsdruck in diesem Bereich besonders hoch – ob im Studium oder später in der Kanzlei.
Mangel an Praxiserfahrung und Arbeitsplätzen
Trotz der generell besseren Chancen für Hochschulabsolventen machen sich viele Sorgen, aufgrund des schlechten Arbeitsmarktes eine Anstellung zu bekommen. Immerhin sehen sich heute viele Studenten gezwungen, schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika anzunehmen. Damit können sie zwar praktische Erfahrungen sammeln, die an den Universitäten zu kurz kommen. Jedoch wird eine schnelle Karriere damit aufgehalten.