Sobald im Herbst das Laub anfängt zu fallen und die Straßen durch Regen nass sind, gilt erhöhte Aufmerksamkeit beim Autofahren. Im Winter verstärkt sich das Ganze noch. Hinzu kommt, dass die Winterdienste in NRW heutzutage teilweise nur noch eingeschränkt arbeiten. Alles, was Sie zum sicheren Autofahren im Winter wissen sollten, erklärt dieser Ratgeber.
Vorsicht, glatte Straßen!
Glatte Straßen können schon im Herbst auftreten, denn auch nasses Laub auf der Straße ist nicht zu unterschätzen. Hier nimmt die Haftung des Reifens ähnlich stark ab wie auf Schnee oder Eis. Ruckartige Lenk-, Beschleunigungs- oder Bremsmanöver sollten vermieden werden, da das Auto daraufhin unkontrolliert ausbrechen kann. Zudem sollte man bereits im Herbst die Winterreifen aufziehen, da diese ab ca. 8 Grad Celsius eine deutlich bessere Haftung aufweisen als Sommerreifen.
Richtig bremsen und das Fahrzeug in brenzligen Situationen beherrschen
Kommen Sie auf glatter Fahrbahn in die Situation, stark bremsen und ausweichen zu müssen, scheuen Sie sich nicht davor, es auch zu tun. Wenn Ihr Auto ABS hat, bleiben Sie einfach mit dem Fuß auf dem Bremspedal und lenken Sie. Sollten Sie kein ABS haben, wird das Lenken während des Bremsens nicht funktionieren, hier müssen Sie die altbekannte „Stotterbremse“ verwenden, also das Bremspedal abwechselnd voll durchtreten und wieder loslassen. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie ABS haben oder nicht, probieren Sie es unbedingt aus, bevor die erste brenzlige Situation kommt. Oder schauen Sie in der technischen Beschreibung des Fahrzeugs nach.
Hat man sich einmal mit der Geschwindigkeit auf Schnee verschätzt, fängt das Auto schnell an, über die Vorderachse zu schieben. Hier hilft kein beherztes Lenken oder Gasgeben mehr. In einer solchen Situation bleibt nur noch, den Fuß vom Gas zu nehmen, damit die Räder wieder greifen, und dann behutsam einzulenken.
Fahren mit Schneeketten
Auf geschlossener Schneedecke bieten Schneeketten eine gute Hilfe, um sicher fahren zu können. Allerdings sind ein paar Dinge beim Fahren mit Schneeketten zu beachten. Laut StVO gilt hier eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass in der Regel lediglich die Antriebsachse Schneeketten bekommt. Zudem hat man mit Schneeketten nicht unbedingt einen kürzeren Bremsweg als ohne, so dass auch außerorts die Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten werden darf.
Was gibt es hinsichtlich des Winterdienstes zu beachten?
Merke: Nicht überall in NRW (und in Rest-Deutschland) gibt es einen lückenlosen Winterdienst. Und selbst wenn dieser vorhanden ist, dauert es oft, bis auch Nebenstraßen geräumt bzw. gestreut sind. Hinzu kommt, dass heute oft nur noch Split statt Salz gestreut wird, der eine etwas schlechte Wirkung für Autofahrer aufweist.
Übrigens: Falls Sie sich nicht sicher sind, was bei Ihnen gestreut wird, achten Sie auf die Streufahrzeuge. Solche, die mit Split befüllt sind, weisen meist eine offene Ladefläche auf, während Streufahrzeuge mit Salz über Container Abdecksysteme an der Ladefläche verfügen, damit das Salz nicht nass wird und verklumpt.
Warum Winterreifen so wichtig sind
Ohne Winterreifen sollte kein verantwortungsbewusster Autofahrer ab dem Spätherbst auf den Straßen unterwegs sein. Auch in milden Wintern wäre es fahrlässig, auf Winterreifen zu verzichten. Blitzeis oder andere rutschige Straßenoberflächen sind nicht unbedingt sofort zu erkennen und können bei Nichtbeachtung im schlimmsten Fall dramatische Folgen haben. Winterreifen sind dabei nicht nur darauf ausgelegt, Schutz gegen Schnee durch das tiefere Profil zu liefern.
Eine andere Mischung des Gummimaterials sorgt zudem dafür, dass die Reifen auch bei sehr niedrigen Temperaturen elastisch bleiben und sie sich somit optimal an den Untergrund anpassen können. So wird eine gute Bodenhaftung gewährleistet – egal ob bei Schnee oder trockener Straße. Auch die zusätzlichen Lamellen im Profil der Reifen helfen bei der Bodenhaftung, da auf diese Weise eine bessere Kraftübertragung zwischen Reifen und Boden ermöglicht wird.