Das Schulsystem in NRW – ein Überblick

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Wie sieht das Schulsystem in NRW aus? Diese Frage stellen sich viele Eltern spätestens, wenn der Schulstart der Kinder vor der Tür steht. Nach dem Kindergarten geht es für den Nachwuchs in die Grundschule. Danach fächert sich das Schulsystem etwas breiter auf. Die Kinder erhalten dadurch Bildungschancen, die ihren individuellen Fähigkeiten entsprechen.

Wer muss in NRW in die Schule?

Das Schulsystem in NRW und Gesamtdeutschland entstand in seiner Grundform im 19. Jahrhundert. Allerdings gibt es Schulen deutlich länger. In Nordrhein-Westfalen gehört das Paulinum-Gymnasium in Münster zu den ältesten Bildungseinrichtungen. Es besteht seit dem Jahr 797.

Jedoch entstand die Schulpflicht in Deutschland erst 1919. In NRW gilt sie für Kinder ab dem Jahr, in dem sie bis zum 30. September ihren sechsten Geburtstag feiern. Erreicht der Nachwuchs erst danach das siebte Lebensjahr, geht er im darauffolgenden Jahr in die Schule.

In Nordrhein-Westfalen gilt die Schulpflicht für mindestens zehn Jahre.

Damit sich Schüler in dieser Zeit über Lernerfolge freuen können, benötigen sie engagierte Lehrer, die ihnen Wissen praxisnah vermitteln. Sinnvoll ist es, sich dabei an der Lebensrealität der Kinder zu orientieren, um den Unterricht altersgerecht zu gestalten.

Die Primärstufe im Schulsystem von NRW

Das Schuljahr in Nordrhein-Westfalen startet im Sommer – am 01. August. Das gibt der Paragraf 7 im Schulgesetz des Landes vor.

Nach dem Kindergarten besucht der schulpflichtige Nachwuchs für vier Schuljahre die Grundschule.

Während der Grundschulzeit lernen Kinder spielerisch die Grundlagen für den späteren Schulalltag kennen. Dagegen sollen Lehrer die ihnen anvertrauten Grundschüler individuell fördern und zum Lernen animieren.

Ein Großteil der Grundschulen in Nordrhein-Westfalen setzt auf sozialpädagogische Fachkräfte. Sie begleiten den Unterricht und unterstützen Kinder, die für den Schulstoff mehr Zeit benötigen.

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Streben Lehrer eine Stelle als didaktische Leiter an, um die Schulleitung pädagogisch zu beraten, stellen sie sich im Vorfeld einem Revisionsverfahren.

Die Förderschule

Eltern, die  vor dem Schulstart wissen, dass ihre Kinder besondere pädagogische Unterstützung benötigen, melden ihren Nachwuchs an einer Förderschule an. Zu den dortigen Förderschwerpunkten gehören:

  • die emotionale und soziale Entwicklung,
  • die geistige Entwicklung,
  • die körperliche und motorische Entwicklung,
  • das Hören und die Kommunikation,
  • das Sehen,
  • die Sprache sowie
  • das Lernen selbst.

Förderschulen kommen infrage, wenn Kinder unter einer Entwicklungs- oder Lernstörung leiden.

Sekundarstufe 1 – die Mittelstufe im Schulsystem von NRW

Nach der vierten Klasse endet die Primärstufe im Schulsystem von NRW und die Sekundarstufe 1 beginnt. Sie gliedert sich in sechs verschiedene Schulformen. Mindestens eine davon besucht der Nachwuchs von der fünften bis zur zehnten Klasse. Ein Wechsel zwischen den Schulformen ist vor Beginn eines Schuljahres möglich.

Neben der Förderschule schließt die Sekundarstufe 1 fünf Schulformen ein:

Hauptschule

In der Hauptschule steht eine grundlegende Allgemeinbildung im Mittelpunkt. Der Unterricht ist praxisnah und bereitet Kinder auf die Berufsausbildung vor.

Realschule

Eine erweiterte allgemeine Bildung erhalten Kinder, die eine Realschule besuchen. Sie soll die Basis für die weitere schulische und berufliche Ausbildung schaffen.

Die Lehrer fördern die theoretischen und praktischen Fähigkeiten ihrer Schüler gleichwertig. Dadurch ist der Unterricht praxisorientiert, weist jedoch gleichzeitig wissenschaftliche Aspekte auf.

Sekundarschule

An einer Sekundarschule lernen Schüler gemeinsam – trotz verschiedener Fähigkeiten.

Bereits ab der fünften Klasse spielen im Unterricht allgemeinbildende Themen eine Rolle. Sie sollen den Nachwuchs auf den Übergang ans Gymnasium vorbereiten. Jede Sekundarschule in NRW arbeitet mit mindestens einer gymnasialen Oberstufe zusammen.

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Neben einem allgemeinbildenden Teil enthält der Unterricht einen hohen Praxisanteil. Dieser hilft den Schülern, sich für eine berufliche Ausbildung zu wappnen.

Kinder können Sekundarschulen in Nordrhein-Westfalen im Allgemeinen ganztägig besuchen.

Gesamtschule

Ein Merkmal von Gesamtschulen ist das differenzierte Unterrichtssystem. Sie bereiten die Schüler einerseits auf die berufliche Bildung vor, andererseits ebnen sie ihnen den Weg zur Hochschule.

In der Gesamtschule lernen Kinder ebenfalls gemeinsam, trotz unterschiedlicher Fähigkeiten. Jedoch teilen sich einige Fächer in zwei Niveauebenen: die Grund- und die Erweiterungsebene.

Die meisten Gesamtschulen in NRW sind Ganztagsschulen.

Gymnasium

Die Lehrer auf dem Gymnasium vermitteln ihren Schülern eine vertiefte Allgemeinbildung. Das Ziel: Den Nachwuchs auf den Beginn eines Studiums oder einer anspruchsvollen Berufsausbildung vorbereiten.

Was ist die Sekundarstufe 2?

Das Schulsystem von NRW endet nicht mit der Sekundarstufe 1. Diese geht nach der zehnten Klasse in die Sekundarstufe 2 über.

Die Bildungs- und Erziehungsarbeit erweitert sich in der Oberstufe durch einen allgemeinbildenden und einen berufsbildenden Teil.

Der erste meint die gymnasiale Oberstufe. Diese können Schüler in NRW an drei Schulformen besuchen: Gymnasium, Berufsgymnasium, Gesamtschule.

Am Ende der Oberstufe wartet die Abiturprüfung. Wer diese erfolgreich besteht, erhält die Allgemeine Hochschulreife.

Als Pendant zur gymnasialen Oberstufe kommt das Berufskolleg infrage. An diesem besuchen die Schüler berufliche Bildungsgänge, um:

  • sich beruflich zu orientieren,
  • sich auf einen Beruf oder ein Studium vorzubereiten,
  • sich eine berufliche Weiterbildung anzueignen.

Am Berufskolleg machen die Schüler ihren Berufsabschluss. Zudem erhalten sie die Chance, einen allgemeinbildenden Abschluss nachzuholen.

Fazit

Eltern und Kinder kommen mit dem Schulsystem in NRW in Kontakt, wenn der Nachwuchs die Grundschule besucht. Nach der vierten Klasse wählen sie zusammen mit den Eltern zwischen mehreren Schulformen in der Sekundarstufe 1. Praxisorientiert sind Hauptschule und Realschule. Das Gymnasium vertieft die Allgemeinbildung und soll auf den Besuch einer Hochschule vorbereiten. Der zehnten Klasse schließt sich die Sekundarstufe 2 an. Sie gliedert sich in gymnasiale Oberstufe und Berufskolleg.

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