Ein eigenes Restaurant oder Café – der Traum vieler Menschen. Doch lohnt sich das heutzutage noch, bzw. besteht die realistische Chance, davon dauerhaft leben zu können? Und das insbesondere im bevölkerungsreichsten Bundesland der Bundesrepublik Deutschland? Dieser Frage wollen wir hier einmal auf den Grund gehen und uns die wichtigsten Punkte ansehen, die dafür und dagegen sprechen.
Warum ist ein „Überleben“ in der Gastronomie so schwierig geworden?
Das berüchtigte „Kneipensterben“ hat in den letzten Jahren um sich gegriffen, das gilt jedoch längst nicht mehr nur für ebendiese Kneipen, sondern auch für Restaurants und alle anderen Arten von gastronomischen Betrieben in Nordrhein-Westfalen. Doch warum ist das so? Es gibt verschiedene Gründe:
Die Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie und ihre verheerenden Auswirkungen haben vielen gastronomischen Betrieben den Todesstoß versetzt. Wochenlang mussten Betriebe komplett schließen, und über viele Monate gab es strikte Regularien, die einen normalen Betrieb extrem einschränkten. Trotz staatlicher Hilfen überlebten das viele Gastro-Betriebe nicht. Und auch in der „Nach-Corona-Zeit“ wirken sich diese Einschränkungen immer noch negativ aus, so dass häufig nicht mehr die Gästezahlen wie vor der Pandemie erreicht werden konnten.
Die allgemein wirtschaftlich schlechte Lage
Seit Jahren schwächelt die Wirtschaft in Deutschland. Die Inflation schwankt stark und steigt immer wieder, alles wird teurer, so dass die Bürger immer weniger Geld in der Tasche haben. Und so wird am ehesten auf das verzichtet, was nicht wirklich lebensnotwendig ist – etwa des Essengehens auswärts. Dies betrifft alle Betriebe, vom Imbissstand über das kleine Café bis hin zum Nobelrestaurant.
Verändertes Konsumverhalten
Generell hat sich das Konsumverhalten in Deutschland in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert. War es früher insbesondere im Ruhrgebiet noch normal, nach der Arbeit in der Zeche den Feierabend in einer der unzähligen Kneipen zu verbringen, existieren weder die Vielzahl der diesbezüglichen Arbeitsplätze noch die meisten Kneipen heute noch. Die Kneipenkultur ist am Aussterben, die Menschen bleiben eher zu Hause und frönen dort ihrem Feierabendbier. Auch gegessen wird mehr und mehr zu Hause, den Grund hierfür hatten wir im vorhergehenden Abschnitt bereits beschrieben.
Warum es sich dennoch lohnen kann, einen gastronomischen Betrieb in NRW zu eröffnen
Genug der Schwarzmalerei. Zwar sind die genannten Gründe und das damit einhergehende Risiko im gastronomischen Bereich nicht von der Hand zu weisen, dennoch gibt es auch Gründe, die für ein Aufleben der Gastronomie insbesondere in NRW sprechen.
Außergewöhnliche Konzepte sind immer gefragt!
Generell suchen die Menschen immer nach Neuem und Besonderem. So auch im Bereich der Gastronomie. Wer eine gute Idee für ein außergewöhnliches Konzept hat und dieses gut umsetzt, hat daher realistische Chancen auf einen Erfolg. Beispiele hierfür sind etwa die XXL-Restaurants oder jene gastronomischen Betriebe, bei denen die Gäste komplett im Dunkeln essen und trinken und so ihre Sinne schärfen können. Solche Attraktionen ziehen viel mehr Menschen an als ein normales Restaurant.
Gastro-Einrichtungen sind z. Zt. relativ günstig zu haben
Die schlechte Lage in den vergangenen Jahren in der Gastro-Branche bringt auch mit sich, dass Einrichtungen für Kneipen, Restaurants, Cafés und Co. aufgrund der geringen Nachfrage recht günstig geworden sind. Gastronomie Stühle, Tische, Theken usw. werden oft in neuwertigem Zustand zu einem Bruchteil des Neupreises regelrecht verschleudert. Es besteht also die Möglichkeit, sich hiermit besonders günstig einzurichten und so für den Start viel Geld zu sparen.
Die Mieten sind günstig
Während die Mieten für Wohnraum fast überall in Deutschland in den letzten Jahren extrem gestiegen sind (und immer noch steigen), sieht es im Bereich vieler Gewerbeobjekte anders aus. Das erwähnte Kneipensterben macht sich hier bemerkbar, und zwar in Form günstiger Mieten bzw. Pachtbeträge. So reduziert sich das Risiko für eine Existenzgründung enorm, da einer der größten Kostenfaktoren deutlich abgemildert werden kann. Wenn das kein guter Grund für einen Start ist!