Nach 20 Jahren seit seiner Gründung hat der Nationalpark Eifel eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Ursprünglich waren im Schutzgebiet 230 gefährdete Arten bekannt, aber Forscher haben mittlerweile mehr als 2.600 Rote-Liste-Arten entdeckt, die wertvollen Lebensraum im Nationalpark finden. Insgesamt beherbergt das Schutzgebiet an der belgischen Grenze sogar mehr als 11.300 Arten. Die Gästezahlen des Nationalparks sind ebenfalls deutlich gestiegen. Seit der ersten Untersuchung im Jahr 2007 (450.000 Gäste) haben sich die Besucherzahlen auf über eine Million Gäste pro Jahr mehr als verdoppelt.
Umweltminister Oliver Krischer äußerte sich dazu und sagte es sei großartig und absolut beeindruckend, was in der Nationalparkregion erreicht wurde. Der Nationalpark Eifel sei ein voller Erfolg für die Natur, die Menschen und die Region. Er sei eine Schatzkammer der Biodiversität, biete spannende Naturerlebnisse und unterstützte die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums plant die Nationalparkverwaltung eine öffentliche Veranstaltungsreihe, die sich über das Jahr erstreckt. Den Auftakt bildet ein großes Nationalpark-Jubiläumsfest am 10. März im Nationalpark-Zentrum Eifel. An diesem Tag ist nicht nur der Eintritt in die Erlebnisausstellung Wildnis(t)räume frei, sondern es gibt auch ein buntes Programm für Jung und Alt von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Das Programm umfasst unter anderem Kinder-Theater, Poetry-Slam, Rangerführungen, Bastelwerkstatt und die Multimedia-Präsentation „Wildes Namibia“. Ein Höhepunkt ist die Fotoausstellung „Wilde Bilder – 20 Jahre Wildnisentwicklung im Nationalpark Eifel“. Sie zeigt 40 Bildpaare, die interessante Einblicke in die Entwicklung ausgewählter Naturstandorte im Nationalpark geben. Weitere Jubiläumsveranstaltungen werden bald bekannt gegeben.
Der Nationalpark Eifel wurde im Jahr 2004 auf Flächen des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes eingerichtet. Verschiedene Tier- und Pflanzenarten wie Biber, Milan, Mauereidechse, Wildnarzissen und der „Urwald-Pilz“ Ästiger Stachelbart nutzen den Nationalpark als Lebensraum. Forscher konnten auch ein bedeutendes Vorkommen von Wildkatzen mit mehr als 50 Tieren nachweisen. Außerdem ziehen Schwarzstörche regelmäßig ihre Jungen im Nationalpark auf. In den Wäldern nimmt vor allem die Rotbuche zu, was auf die Abnahme früherer Nutzungen hinweist.
Für Besucher bietet der Nationalpark ein gut beschildertes Wegenetz von insgesamt 240 Kilometern Länge sowie Ausstellungen und vielfältige Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote. Neben den hauptamtlichen Rangern unterstützen mehr als 100 ehrenamtliche Waldführer den Nationalpark und führen Gruppen durch das Schutzgebiet. Es gibt auch Programme für Schulen, Kinder- und Jugendgruppen sowie spezielle Angebote für Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe in der Umgebung.
Eine Studie aus den Jahren 2014/2015 zeigte, dass der Nationalpark mit seinen Angeboten wertvolle Impulse für die wirtschaftliche Regionalentwicklung bietet. Die erfolgreiche Entwicklung des Nationalparks Eifel wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Minister Krischer sagte dazu: „Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise die zweite große ökologische Herausforderung unserer Zeit. Daher möchten wir die Erfolgsgeschichte des Nationalparks fortschreiben und auch anderen Regionen ermöglichen. Hierzu haben wir ein landesweites Verfahren für einen zweiten Nationalpark gestartet, das allen Regionen offensteht.“
Zur Entdeckung des Nationalparks Eifel hat das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen eine interaktive und multimediale Broschüre erstellt. Die Broschüre „Nationalpark Eifel – Der Wildnis auf der Spur“ bündelt Informationen und Interaktionen zum Lesen, Stöbern, Klicken, Staunen und Rätseln. Ein Teil der Broschüre richtet sich speziell an Kinder.
Basierend auf einer Pressemitteilung von Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 7. Februar 2024