Spitzenzentrum für Genomsequenzierung in NRW

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Die Analyse des menschlichen Erbguts eröffnet neue Möglichkeiten in Diagnose, Behandlung und Therapie für Patientinnen und Patienten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen die Genomsequenzierung, um den Einfluss genetischer Veränderungen auf die Gesundheit und Erkrankung von Menschen immer genauer zu verstehen.

In Nordrhein-Westfalen haben die Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf seit 2019 das West German Genome Center (WGGC) aufgebaut und einen internationalen Ruf auf diesem Gebiet erworben. Im kommenden Jahr wird die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen dem Verbund beitreten. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt den weiteren Aufbau des WGGC in den Jahren 2024 und 2025 mit insgesamt etwa 7,4 Millionen Euro.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte die Bedeutung der Genomsequenzierung bei der Behandlung bisher unheilbarer Krankheiten. Das WGGC ermöglicht es, Therapien individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abzustimmen. Die Zusammenarbeit verschiedener Hochschulen im Projekt zeigt den Erfolg von Spitzenforschung in Nordrhein-Westfalen, wenn Expertise gebündelt wird.

Das WGGC führt Genomsequenzierungen auf internationalem Spitzenniveau durch und nutzt die gewonnenen Daten in verschiedenen Bereichen, darunter Alters- und Krebsforschung, neurodegenerative und entzündliche Erkrankungen, virologische Forschung, Biodiversitätsforschung und Pflanzenzüchtung. Es arbeitet eng mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) e. V. zusammen.

Das WGGC wurde 2019 gegründet und bislang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft befristet gefördert. Das Zentrum gehört nun zur internationalen Spitze in der Genomforschung. Die Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen zielt darauf ab, die Position des WGGC weiter zu stärken und langfristige Perspektiven zu entwickeln.

Die Sprecher an den einzelnen Standorten sind:

  • Professor Dr. Michael Nothnagel, Leiter des Cologne Center for Genomics der Universität zu Köln und Sprecher des WGGC für den Standort Köln.
  • Professor Dr. Joachim L. Schultze, Leiter des Forschungsbereichs Systemmedizin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und Sprecher des WGGC für den Standort Bonn.
  • Professorin Dr. Dagmar Wieczorek, Leiterin des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Düsseldorf und Sprecherin des WGGC für den Standort Düsseldorf.
  • Professor Dr. Ingo Kurth, Leiter des Instituts für Humangenetik und Genommedizin am Universitätsklinikum RWTH Aachen und Sprecher des WGGC für den Standort Aachen.
siehe auch:  Partnerschaft zwischen Hochschule Fresenius und RIMOWA

Basierend auf einer Pressemitteilung von Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 23.01.2024