Als Selbstständiger tragen Sie ein hohes unternehmerisches Risiko. Um sich und Ihr Unternehmen abzusichern, sind verschiedene Versicherungen für Selbstständige unverzichtbar. Welche Policen Sie benötigen, hängt von Ihrer individuellen Situation und Branche ab. Neben gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen wie der Krankenversicherung gibt es weitere empfehlenswerte Absicherungen.
Besonders wichtig für Selbstständige sind die Berufsunfähigkeitsversicherung* und die private Altersvorsorge, um im Ernstfall finanziell abgesichert zu sein. Eine Unfallversicherung schützt Sie vor den Folgen von Invalidität und schweren Verletzungen. Mit einer Betriebshaftpflichtversicherung sind Sie gegen Schadensersatzansprüche Dritter gewappnet.
In Zeiten zunehmender Digitalisierung gewinnt auch die Cyberversicherung an Bedeutung. Sie sichert Ihr Unternehmen gegen Hackerangriffe und Datenverlust ab. Eine Rechtsschutzversicherung unterstützt Sie bei rechtlichen Auseinandersetzungen. Gerade für Mittelständler ist eine maßgeschneiderte Absicherung entscheidend, da oft nicht genügend Rücklagen vorhanden sind, um Schäden selbst zu regulieren.
Weitere sinnvolle Versicherungen sind eine Inhaltsversicherung, die auch gegen Einbruch und Diebstahl schützt, sowie eine Tresor-Versicherung mit entsprechender Schutzklasse für die Aufbewahrung von Bargeld im Tresor oder Geldschrank. Die optimale Versicherungslösung ist stets individuell und hängt von Ihrem konkreten Absicherungsbedarf ab.
Krankenversicherung – Unverzichtbarer Schutz für Selbstständige
Eine Krankenversicherung ist für Selbstständige und Freiberufler von elementarer Bedeutung. Sie bietet finanziellen Schutz im Krankheitsfall und garantiert den Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung. In Deutschland haben Selbstständige die Wahl zwischen der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung.
Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung vs. private Krankenversicherung
Die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung bietet einen umfassenden Schutz zu einem einheitlichen Beitragssatz. Sie deckt die Kosten für ärztliche Behandlungen, Medikamente und Krankenhausaufenthalte ab. Die private Krankenversicherung hingegen ermöglicht individuell zugeschnittene Leistungspakete und oftmals kürzere Wartezeiten bei Fachärzten. Allerdings sind die Beiträge hier einkommensunabhängig und können mit zunehmendem Alter steigen.
Für Selbstständige empfiehlt es sich, die Vor- und Nachteile beider Optionen sorgfältig abzuwägen und den individuellen Bedarf zu berücksichtigen. Ein Vergleich verschiedener Anbieter kann dabei helfen, die passende Krankenversicherung zu finden.
Krankentagegeldversicherung – Absicherung bei Verdienstausfall
Selbstständige sollten neben der Krankenversicherung auch über eine Krankentagegeldversicherung nachdenken. Diese leistet im Krankheitsfall eine vereinbarte Summe pro Tag, um den Verdienstausfall auszugleichen. Während gesetzlich Versicherte erst ab der siebten Krankheitswoche Anspruch auf Krankengeld haben, können Selbstständige mit einer privaten Krankentagegeldversicherung individuell festlegen, ab wann die Leistungen beginnen sollen.
- Wählen Sie eine ausreichend hohe Tagegeldsumme, die Ihren laufenden Kosten entspricht.
- Achten Sie auf eine möglichst kurze Karenzzeit, um im Krankheitsfall schnell finanzielle Unterstützung zu erhalten.
- Informieren Sie sich über steuerliche Aspekte, da die Beiträge zur Krankentagegeldversicherung oftmals als Betriebsausgaben abgesetzt werden können.
Eine Krankenversicherung in Kombination mit einer Krankentagegeldversicherung schafft für Selbstständige ein solides Fundament, um sich auf ihre beruflichen Herausforderungen konzentrieren zu können – ohne sich um die finanziellen Folgen einer Erkrankung sorgen zu müssen.
Berufsunfähigkeitsversicherung – Existenzielle Absicherung für Selbstständige
Als Selbstständiger ist es unerlässlich, sich umfassend gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit abzusichern. Eine schwere Krankheit oder ein folgenschwerer Unfall können dazu führen, dass man seiner gewohnten Tätigkeit nicht mehr nachgehen kann. Gerade für Freiberufler und Unternehmer, die von ihrer Arbeitskraft leben, ist eine berufsunfähigkeitsversicherung für selbstständige daher von existenzieller Bedeutung.
Wichtigkeit der Berufsunfähigkeitsversicherung
Laut einer Studie erachten 80% der 18- bis 29-Jährigen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung als wichtig. Insgesamt messen fast drei Viertel der Befragten zwischen 18 und 60 Jahren diesem Versicherungsschutz eine hohe Bedeutung bei. Dennoch glauben nur 16% der jungen Erwachsenen, dass die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, hoch ist. Viele Selbstständige scheuen die Kosten einer solchen absicherung bei berufsunfähigkeit oder haben sich noch nicht ausreichend mit dem Thema befasst.
Unternehmen profitieren davon, ihren Mitarbeitern eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung anzubieten. Sie erleichtert den Abschluss dieser wichtigen Absicherung, schafft attraktive Benefits für die Mitarbeitergewinnung und ermöglicht vereinfachte Gesundheitsprüfungen. Die Beiträge werden direkt vom Bruttogehalt abgezogen und sind bei Auszahlung zu versteuern. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen kann ein solches Angebot ein Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung qualifizierter Fachkräfte sein und das soziale Engagement des Arbeitgebers unterstreichen.
Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung
Die leistungen der berufsunfähigkeitsversicherung bestehen in erster Linie aus einer monatlichen Rente, die bei Eintritt des Versicherungsfalls bis zum Rentenbeginn ausgezahlt wird. Damit können Selbstständige ihren gewohnten Lebensstandard auch dann halten, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Anders als bei Arbeitnehmern erhalten Freiberufler meist keine oder nur geringe Leistungen aus der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente.
Entscheidend für den Erfolg eines guten Berufsunfähigkeitsschutzes sind auf das Unternehmen zugeschnittene Produkte und Prozesse. Dazu gehören klare Annahmerichtlinien, einfache Gesundheitsprüfungen sowie konkurrenzfähige Beiträge und Leistungen. Selbstständige sollten sich ausführlich beraten lassen, um den für sie passenden Versicherungsschutz zu finden und existenzielle Risiken bestmöglich abzusichern.
Private Altersvorsorge – Frühzeitig für den Ruhestand vorsorgen
Für Selbstständige ist die private Altersvorsorge von enormer Bedeutung, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein. Da sie in der Regel nur wenig oder gar nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, müssen sie eigenverantwortlich für ihren Lebensabend vorsorgen. Eine Möglichkeit hierfür bietet die Basisrente, auch bekannt als Rürup-Rente, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und Freiberuflern zugeschnitten ist.
Die Basisrente zeichnet sich durch eine steuerliche Förderung aus, die es ermöglicht, einen Teil der Beiträge von der Steuer abzusetzen. Diese Förderung kann für Selbstständige besonders attraktiv sein, da sie ihre Steuerlast dadurch effektiv senken können. Zudem bietet die Basisrente eine lebenslange Rentenzahlung im Alter, die nicht vererbt werden kann und somit eine sichere Einkommensquelle darstellt.
Seit 2002 haben Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf betriebliche Altersversorgung, der auch für Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte gilt. Über die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben bereits Ansprüche aus einer betrieblichen Altersversorgung erworben.
Neben der Basisrente gibt es weitere Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge für Selbstständige, wie beispielsweise private Rentenversicherungen oder Fondssparpläne. Diese lassen sich individuell an die persönlichen Bedürfnisse und Ziele anpassen und können somit eine sinnvolle Ergänzung zur Basisrente darstellen.
Um im Alter den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten zu können, ist es ratsam, frühzeitig mit der Planung der privaten Altersvorsorge zu beginnen. Je früher man startet, desto mehr Zeit hat das angesparte Kapital, um zu wachsen und von Zinseszinseffekten zu profitieren. Selbstständige sollten daher nicht zögern, sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen und geeignete Vorsorgestrategien zu entwickeln.
Unfallversicherung – Schutz bei Invalidität und finanziellen Belastungen
Als Selbstständiger sind Sie besonderen Risiken ausgesetzt und müssen eigenverantwortlich für Ihren Versicherungsschutz sorgen. Eine private Unfallversicherung für Selbstständige bietet umfassende Absicherung bei Unfällen und deren Folgen, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.
Im Falle einer Invalidität nach einem Unfall leistet die Versicherung je nach gewähltem Tarif eine einmalige Summe oder eine lebenslange Unfallrente. Diese finanziellen Mittel können beispielsweise für notwendige Umbaumaßnahmen am Eigenheim verwendet werden, um es barrierefrei zu gestalten. Solche Umbaukosten können schnell bis zu 100.000 EUR betragen. Auch die Umrüstung des privaten Pkw nach einem Unfall kann mit Kosten von bis zu 42.000 EUR verbunden sein.
Leistungen der Unfallversicherung
Eine private Unfallversicherung bietet vielfältige Leistungen, die weit über den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung hinausgehen. Dazu zählen unter anderem:
- Invaliditätsleistungen als einmalige Kapitalsumme oder lebenslange Rente
- Übergangsleistungen während der Rehabilitation
- Kostenübernahme für kosmetische Operationen und Zahnersatz
- Ersatz von Such-, Bergungs- und Rettungskosten
- Leistungen bei Unfällen durch Eigenbewegung oder erhöhte Kraftanstrengung
- Schutz bei Gesundheitsschäden durch Infektionen und Vergiftungen
Viele Versicherer bieten zudem optionale Zusatzbausteine wie die Progression Plus an, die bei schwerwiegenden Verletzungen die Leistung erhöht. Auch ein Vorsorgebudget für Präventionsmaßnahmen von bis zu 100 EUR jährlich kann in manchen Tarifen enthalten sein.
Verdienstausfall nach einem Unfall absichern
Gerade für Selbstständige ist es existenziell wichtig, auch den Verdienstausfall nach einem Unfall abzusichern. Denn im Gegensatz zu Angestellten erhalten Sie im Krankheitsfall kein Gehalt vom Arbeitgeber weitergezahlt. Eine Unfallversicherung mit Tagegeld-Option schließt diese Lücke und sorgt dafür, dass Sie Ihren Lebensunterhalt auch während der Genesungszeit bestreiten können.
Schon ein klassischer Beinbruch kann verschiedene Alltagsaufgaben erheblich erschweren. Manche Versicherer bieten deshalb spezielle Assistance-Leistungen an, die Sie beispielsweise beim Einkauf oder der Gartenpflege unterstützen.
Letztendlich hängt der konkrete Versicherungsumfang einer privaten Unfallversicherung von Ihren individuellen Bedürfnissen und dem gewählten Tarif ab. Lassen Sie sich am besten von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten, um den für Sie passenden Schutz zu finden und existenzielle Risiken optimal abzusichern.
Betriebshaftpflichtversicherung – Schutz vor Schadensersatzansprüchen
Als Selbstständiger oder Freiberufler sind Sie Ihrem Unternehmen und Ihren Kunden gegenüber verantwortlich. Eine Betriebshaftpflichtversicherung für Selbstständige schützt Sie vor finanziellen Folgen, falls es zu Schadensersatzansprüchen kommt. Denn bereits kleine Unachtsamkeiten können erhebliche Schäden verursachen, die im schlimmsten Fall sogar zur Insolvenz führen können.
Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Schäden an Personen, Sachen und Vermögen, die durch Ihre Tätigkeit, Ihre Mitarbeiter oder Ihre Produkte entstehen können. Besonders in Branchen wie Handwerk, Dienstleistungen und Gastronomie ist eine solche Absicherung unerlässlich. Aber auch für Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Architekten ist sie oftmals gesetzlich vorgeschrieben.
Einer Studie zufolge benötigen unter anderem Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Finanzberater, Makler, Gutachter, Ingenieure, Kreativ-Selbständige, Start-ups und Berater eine Betriebshaftpflichtversicherung. Auch Dienstleistungsunternehmen wie Bestatter, Caterer, Buchhalter, Journalisten, Friseure, Sprachschulen, Psychologen, Ernährungsberater, Trainer, Sportstudios, Dolmetscher und Gerichtsvollzieher sollten nicht auf diesen Schutz verzichten.
Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt in der Regel folgende Schadensarten ab:
- Personenschäden (Verletzungen, Gesundheitsschäden, Todesfälle)
- Sachschäden (Beschädigungen oder Zerstörung fremder Sachen)
- Unechte Vermögensschäden (finanzielle Schäden ohne vorherigen Personen- oder Sachschaden)
Gerade bei Personenschäden können die Forderungen schnell in die Millionen gehen. Doch auch wenn die Kosten für eine Betriebshaftpflichtversicherung überschaubar sind, bietet sie als Basisabsicherung einen unverzichtbaren Schutz für Ihre Existenz als Selbstständiger. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Police noch zu Ihrem Unternehmen passt und die versicherten Schadenrisiken und Deckungssummen ausreichen.
Produkthaftpflichtversicherung für produzierende Unternehmen
Als selbstständiger Unternehmer im produzierenden Gewerbe tragen Sie eine besondere Verantwortung für Ihre Produkte. Eine Produkthaftpflichtversicherung schützt Sie vor finanziellen Folgen, sollte es zu Schäden oder Verletzungen durch Mängel an Ihren Erzeugnissen kommen. Diese Versicherung ist eine sinnvolle Ergänzung zur Betriebshaftpflichtversicherung und bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit.
Die Produkthaftpflichtversicherung deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die durch fehlerhafte Produkte verursacht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie den Mangel selbst verschuldet haben oder nicht. Als Hersteller haften Sie in jedem Fall für die Sicherheit und Funktionsfähigkeit Ihrer Produkte. Die Versicherung übernimmt die Kosten für berechtigte Schadensersatzansprüche und schützt so Ihr Unternehmen vor existenzbedrohenden Forderungen.
Haftung für Produktmängel
Die Haftung für Produktmängel ist ein komplexes Thema, das für produzierende Unternehmen von großer Bedeutung ist. Mängel können in verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus auftreten, von der Entwicklung über die Herstellung bis hin zur Nutzung durch den Endverbraucher. Als Hersteller sind Sie verpflichtet, nur sichere und fehlerfreie Produkte auf den Markt zu bringen.
Eine Produkthaftpflichtversicherung bietet Ihnen umfassenden Schutz gegen Ansprüche, die aus Produktmängeln resultieren. Die Versicherung übernimmt die Kosten für:
- Schadensersatzzahlungen an geschädigte Personen
- Rückrufaktionen fehlerhafter Produkte
- Rechtliche Auseinandersetzungen und Prozesskosten
- Gutachten und Expertisen zur Feststellung von Mängeln
Durch den Abschluss einer Produkthaftpflichtversicherung können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren und müssen sich keine Sorgen über mögliche Schadensersatzforderungen machen. Die Versicherung gibt Ihnen die nötige finanzielle Sicherheit und bewahrt Ihr Unternehmen vor einem Imageverlust aufgrund von Produktmängeln.
Laut einer Bewertung von Franke & Bornberg aus dem April 2024 bietet die Betriebshaftpflichtversicherung für Handwerksbetriebe, Handelsbetriebe und Dienstleister einen hervorragenden Schutz. Zudem bescheinigt das FAZ-Institut im Mai 2024 eine herausragende Kundenzufriedenheit.
Nutzen Sie die Vorteile einer Produkthaftpflichtversicherung und schützen Sie Ihr Unternehmen vor den finanziellen Folgen von Produktmängeln. Sprechen Sie mit einem erfahrenen Versicherungsberater und lassen Sie sich ein individuelles Angebot erstellen, das auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten ist.
Cyberversicherung – Absicherung gegen Hackerangriffe und Datenverlust
In einer zunehmend digitalisierten Geschäftswelt sind Unternehmen aller Größen und Branchen von Cyberrisiken bedroht. Laut einer Bitkom-Analyse müssen Unternehmen nach einem Cyberangriff mit verschiedenen Konsequenzen rechnen, darunter teure Rechtsstreitigkeiten (34 Prozent), Umsatzeinbußen (32 Prozent), Patentrechtsverletzungen (30 Prozent), Ausfall, Diebstahl oder Schädigung durch Info-Systeme (27 Prozent) und Erpressung mit gestohlenen Daten (7 Prozent). Eine Cyberversicherung für Unternehmen bietet Schutz vor den finanziellen Folgen solcher Vorfälle und unterstützt bei der Bewältigung von Hackerangriffen und Datenverlust.
Leistungen der Cyberversicherung
Eine Cyberversicherung übernimmt die Kosten für Betriebsunterbrechungen, die durch Cyberattacken verursacht werden. Sie erstattet Unternehmen für die Dauer des Ausfalls ein Tagegeld und trägt die Kosten für die Wiederherstellung der Daten und Systemrekonstruktion. Darüber hinaus deckt sie Schadenersatzforderungen von Dritten ab, die aufgrund von Lieferverzögerungen oder Datenmissbrauch entstehen können. Weitere Leistungen umfassen die Bezahlung der IT-Forensik zur Analyse des Vorfalls sowie Beratung in IT- und Datenschutzrecht durch spezialisierte Anwälte.
Serviceleistungen im Notfall
Neben finanziellen Leistungen bieten Cyberversicherungen auch wichtige Serviceleistungen im Ernstfall. Da nach einem Angriff jede Minute zählt, um die Auswirkungen zu begrenzen, stellen Versicherer Experten für Analyse, Beweissicherung und Schadensminderung bereit. Zudem vermitteln sie PR-Spezialisten, die Unternehmen bei der Krisenkommunikation und Imagepflege unterstützen. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft Unternehmen, schnell und effektiv auf Cyberangriffe zu reagieren und den Schaden zu minimieren.
Mehr als 70 Prozent aller deutschen Unternehmen waren in den Jahren 2015 und 2016 von Cyberkriminalität betroffen, laut einer Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminalität sollten Selbstständige und Unternehmen aller Branchen eine Cyberversicherung als essentiellen Bestandteil ihres Risikomanagements betrachten. Unabhängig von Unternehmensgröße oder Gesellschaftsform können Cyberangriffe existenzgefährdende Folgen wie Datenschutzverletzungen, Datenverlust oder Produktionsausfälle haben. Eine maßgeschneiderte Cyberversicherung schützt vor den finanziellen Konsequenzen und bietet wertvolle Unterstützung im Ernstfall.
Rechtsschutzversicherung – Absicherung im Streitfall
Für Selbstständige und Unternehmer ist eine Rechtsschutzversicherung unverzichtbar, um sich gegen die finanziellen Risiken von rechtlichen Auseinandersetzungen abzusichern. Streitfälle mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern oder Behörden können schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen, wenn hohe Anwalts- und Gerichtskosten anfallen.
Eine maßgeschneiderte Rechtsschutzversicherung für Selbstständige bietet umfassenden Schutz und übernimmt die Kosten für Anwalts- und Gerichtsverfahren, Mediationen sowie für Zeugen und Sachverständige bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Der Versicherte trägt lediglich die vereinbarte Selbstbeteiligung.
Leistungen der Rechtsschutzversicherung
Eine Firmenrechtsschutzversicherung ist modular aufgebaut und bietet eine Vielzahl wählbarer Bausteine, die individuell auf den Bedarf des Unternehmens abgestimmt werden können. Typische Leistungen umfassen:
- Arbeitsrechtsschutz für Streitigkeiten mit Mitarbeitern
- Vertragsrechtsschutz für Auseinandersetzungen mit Kunden oder Lieferanten
- Immobilienrechtsschutz für Streitfälle rund um Firmenimmobilien
- Verkehrsrechtsschutz für Unfälle und Streitigkeiten mit Firmenwagen
- Straf-Rechtsschutz bei Vorwürfen wie Steuerhinterziehung oder Insolvenzverschleppung
Zusätzliche Services wie eine 24-Stunden-Anwaltshotline oder Unterstützung bei der Suche nach einem kompetenten Anwalt runden das Leistungsspektrum ab.
Mediation als Alternative zum Gerichtsverfahren
Viele Rechtsschutzversicherungen für Selbstständige übernehmen auch die Kosten für eine Mediation. Bei diesem Verfahren versuchen die Streitparteien mit Hilfe eines neutralen Vermittlers, eine einvernehmliche Lösung zu finden, ohne vor Gericht zu ziehen.
Eine erfolgreiche Mediation spart Zeit, Nerven und oft auch erhebliche Kosten im Vergleich zu einem langwierigen Gerichtsprozess. Gerade bei Streitigkeiten mit Geschäftspartnern oder Mitarbeitern ist eine Mediation oft der bessere Weg, um die Geschäftsbeziehung nicht zu zerstören und eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden.
Weitere betriebliche Versicherungen je nach unternehmerischem Risiko
Neben den grundlegenden Absicherungen wie Betriebshaftpflicht- und Betriebsunterbrechungsversicherung gibt es je nach Branche und Geschäftsmodell weitere sinnvolle betriebliche Versicherungen. Diese sollten Sie individuell prüfen, um Ihr Unternehmen umfassend zu schützen.
Besonders für Einzelhandel, Gastronomie oder Dienstleister mit Kundenverkehr in den Geschäftsräumen ist eine Einbruchdiebstahlversicherung ratsam. Sie kommt für Schäden auf, die durch Einbruch, Vandalismus oder Raub entstehen. Ergänzend dazu empfiehlt sich oft eine Glasversicherung, die Bruch- und Beschädigungsschäden an Scheiben, Vitrinen oder Spiegeln abdeckt.
Rund 80% der deutschen Unternehmen waren schon von Zahlungsausfällen betroffen. Eine Forderungsausfallversicherung schützt vor Verlusten, wenn Kunden trotz Mahnung ihre Rechnungen nicht begleichen.
Speziell für Transportunternehmen, Speditionen und Versandhändler sind Warentransportversicherungen ein Muss. Sie sichern Beschädigungen oder Verluste von Gütern während des Transports ab – zu Wasser, zu Land oder in der Luft. Dabei lassen sich Deckungsumfang und Selbstbeteiligung flexibel an die Bedürfnisse anpassen.
Eine maßgeschneiderte Absicherung durch passende betriebliche Versicherungen gibt Ihnen als Unternehmer die nötige Sicherheit, um sich voll auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Ihr Versicherungsmakler berät Sie gerne zu den Möglichkeiten für Ihren speziellen Bedarf.
Versicherungen für Selbstständige und Mittelständler – Individueller Bedarf entscheidet
Der individuelle Versicherungsbedarf für Selbstständige und mittelständische Unternehmen hängt von verschiedenen Gesichtspunkten ab. Ihr persönliches Sicherheitsbedürfnis, Ihre Einkommensverhältnisse und die spezifische Art Ihres Unternehmens spielen dabei eine entscheidende Rolle. Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Anforderungen und Risiken, die es zu berücksichtigen gilt.
Ein Selbstständiger, der hohe Investitionen in teure Produktionsmaschinen tätigt, benötigt einen anderen Versicherungsschutz als ein Jungunternehmer, der ein rein digital operierendes Start-up im E-Commerce-Bereich gründet. Während der Erstgenannte möglicherweise eine umfassende Sachversicherung für seine Maschinen und eine Betriebsunterbrechungsversicherung benötigt, liegt der Fokus bei dem Online-Unternehmer eventuell stärker auf einer Cyberversicherung zum Schutz vor Hackerangriffen und Datenverlust.
Fast 150 Mio. Geschäftsreisen erfolgen jährlich in deutschen Unternehmen. Eine Dienstreiseversicherung kann hier sinnvoll sein, um Risiken auf Auslandsreisen abzudecken.
Unabhängig von der individuellen Situation und der Art des Unternehmens gibt es jedoch einige Versicherungen, die für die meisten Selbstständigen und Mittelständler empfehlenswert sind:
- Krankenversicherung: Sie schützt Sie vor hohen Kosten im Krankheitsfall und sichert die medizinische Versorgung ab.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Diese Versicherung bietet finanzielle Unterstützung, wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Unfall Ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
- Altersvorsorge: Eine private Rentenversicherung oder andere Formen der Altersvorsorge sind wichtig, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein.
- Unfallversicherung: Sie leistet bei Invalidität infolge eines Unfalls und trägt zur Absicherung Ihrer Arbeitskraft bei.
Darüber hinaus können je nach Branche und unternehmerischen Risiken weitere Versicherungen sinnvoll sein, wie zum Beispiel eine Betriebshaftpflichtversicherung, eine Produkthaftpflichtversicherung oder eine Rechtsschutzversicherung. Eine Berufshaftpflichtversicherung wird insbesondere für Berufe mit hoher Verantwortung wie Ingenieure, Architekten, Ärzte und Tierärzte als unerlässlich angesehen.
Über 1,36 Mio. US-Dollar Lösegelder werden täglich weltweit für Entführungsopfer gezahlt. Eine spezielle Versicherung kann hier das Risiko für Unternehmer mit Auslandsaktivitäten in gefährdeten Regionen absichern.
Letztendlich ist es ratsam, sich von einem erfahrenen Versicherungsmakler oder -berater individuell zu Ihrem Versicherungsbedarf als Selbstständiger oder Mittelständler beraten zu lassen. Gemeinsam können Sie ein maßgeschneidertes Versicherungspaket zusammenstellen, das optimal auf Ihre speziellen Bedürfnisse und Ihre unternehmerische Situation abgestimmt ist.
Gesetzliche Versicherungspflichten bei Beschäftigung von Mitarbeitern
Als Arbeitgeber tragen Sie eine besondere Verantwortung für Ihre Mitarbeiter. Neben der Lohnzahlung und der Schaffung eines sicheren Arbeitsumfelds gehört dazu auch die Einhaltung gesetzlicher Versicherungspflichten. Insbesondere bei der Beschäftigung von Mitarbeitern müssen Sie als Unternehmer diverse Vorgaben beachten, um Ihren Pflichten nachzukommen und Ihre Belegschaft umfassend abzusichern.
Eine zentrale Rolle spielen dabei die Krankenversicherungen. Seit 2009 gilt in Deutschland eine allgemeine Krankenversicherungspflicht für alle Einwohner gemäß § 193 Absatz 3 des Versicherungsvertragsgesetzes. Als Arbeitgeber leisten Sie üblicherweise Beiträge zur Krankenversicherung Ihrer Mitarbeiter. Bei geringfügig Beschäftigten beträgt der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung 0% für privat Versicherte und 5% bzw. 13% für anderweitig Versicherte. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass Sie für einen Minijobber, der fünf Stunden pro Woche zum Mindestlohn (Stand 2024) arbeitet, monatlich 32,27 Euro zum regulären Satz und 12,41 Euro zum ermäßigten Satz (z.B. für eine Haushaltshilfe) an die Krankenversicherung entrichten müssen.
Geringfügig Beschäftigte sind grundsätzlich von der Sozialversicherungspflicht befreit, mit Ausnahme der Rentenversicherung. Das heißt, sie werden mit Aufnahme ihrer Tätigkeit nicht automatisch Mitglied einer Krankenkasse. Für Studenten unter 30 Jahren besteht hingegen eine Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung, sofern sie nicht über die Familienversicherung abgesichert sind. Rentner, die eine geringfügige Beschäftigung aufnehmen, können wiederum über die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) versichert sein.
Zu beachten ist auch, dass geringfügig Beschäftigte parallel mehrere Minijobs bei verschiedenen Arbeitgebern ausüben dürfen. Werden jedoch mehrere Minijobs beim selben Arbeitgeber kombiniert, kann dies zum Verlust des Minijob-Status führen. Der Übergangsbereich von einem Minijob zur vollen Sozialversicherungspflicht liegt aktuell zwischen 520,01 Euro und 1.600,00 Euro.
Bei einem regulären Minijob müssen die Beschäftigten ihre Krankenversicherungskosten vollständig selbst tragen, während der Arbeitgeber einen Pauschalbeitrag leistet. Die genauen Modalitäten für die private Krankenversicherung und die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung werden im vorliegenden Text nicht näher erläutert. Festzuhalten bleibt, dass geringfügig Beschäftigte nicht automatisch versichert sind. Erst bei Überschreiten der monatlichen Verdienstgrenze von 520 Euro greifen die Versicherungspflichten.
Neben den Krankenversicherungen spielen auch die Berufsgenossenschaften eine wichtige Rolle bei den Versicherungspflichten für Arbeitgeber. Sie sind Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und somit zuständig für die Prävention und Entschädigung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Als Unternehmer sind Sie verpflichtet, Ihre Beschäftigten bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden und regelmäßig Beiträge zu entrichten.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Beschäftigung von Mitarbeitern mit einer Reihe von Versicherungspflichten für Sie als Arbeitgeber einhergeht. Um einen Überblick über die branchenunabhängigen Vorgaben zu erhalten, empfiehlt sich ein Blick auf die Zusammenstellung der Deutschen Rentenversicherung. So können Sie sicherstellen, dass Sie Ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen und Ihre Mitarbeiter umfassend abgesichert sind.
Fazit
Als Selbstständiger oder Mittelständler ist es unverzichtbar, sich intensiv mit dem eigenen Versicherungsschutz zu befassen. Neben persönlichen Absicherungen wie Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie privater Altersvorsorge gilt es, auch die individuellen Risiken des Unternehmens abzudecken. Dazu gehören unter anderem die Betriebshaftpflicht-, Produkthaftpflicht- und Cyberversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung. Je nach Branche und spezifischer Situation können weitere Versicherungen erforderlich sein, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Der optimale Versicherungsschutz für Selbstständige hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die persönlichen Lebensumstände, die Risikobereitschaft und die Art des Unternehmens. Eine individuelle Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsmakler oder -berater kann dabei helfen, die passenden Versicherungen zu identifizieren und abzuschließen. Dabei sollten auch branchenspezifische Versicherungen berücksichtigt werden, um den besonderen Anforderungen gerecht zu werden.
Letztendlich ist es für jeden Selbstständigen und Mittelständler unerlässlich, sich mit dem Thema Versicherungsschutz auseinanderzusetzen und die individuellen Risiken zu analysieren. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen und Ihre persönliche Existenz im Ernstfall umfassend abgesichert sind. Investieren Sie die nötige Zeit und Energie, um gemeinsam mit Experten den für Sie optimalen Versicherungsschutz zu finden und regelmäßig zu überprüfen. So können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren und mit einem guten Gefühl in die Zukunft blicken.