Abwasser mit Algen reinigen: Projekt an der TH Köln

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Die TH Köln arbeitet an einer nachhaltigen Methode zur Aufbereitung von Deponiesickerwasser mithilfe von Algen. Mikroalgen können Schadstoffe aus Abwässern aufnehmen, CO2 binden und als Energieträger dienen. Das :metabolon Institute der TH Köln erforscht im Projekt „ERA3 – Phase II“, wie Deponiesickerwasser mit Mikroalgen gereinigt werden kann. Eine Pilotanlage wurde für diesen Zweck in Betrieb genommen.

Prof. Dr. Miriam Sartor vom :metabolon Institute erklärt, dass jährlich etwa sechs Millionen Kubikmeter Deponiesickerwasser in Nordrhein-Westfalen anfallen. Dieses Wasser enthält umweltschädliche Stoffe wie Ammonium. Bisher musste es aufwendig in kommunalen Kläranlagen aufbereitet werden.

Im Projekt „ERA³“ werden Mikroalgen erforscht, die Abwasserinhaltsstoffe aufnehmen und in ihrer Biomasse speichern können. Diese Algen werden durch Photosynthese angetrieben, was die Aufbereitung besonders energieeffizient macht. Zudem verbessern sie die Wasserqualität, indem sie CO2 speichern und Sauerstoff produzieren. Die Algen können auch als Energieträger genutzt werden.

Im Vorgängerprojekt „ERA³ – Phase I“ wurde bereits gezeigt, dass Mikroalgen auch in hochbelasteten Deponiesickerwässern kultiviert werden können. Ziel des aktuellen Projekts „ERA³ – Phase II“ ist es, zu ermitteln, wie die Algen effektiv in der Abwasserbehandlung eingesetzt werden können.

Ein neuer Ansatz des Projektteams ist die Kultivierung der Algen in biofilm-basierten Systemen. Dabei wachsen die Algen an einer festen Oberfläche. Diese Systeme bieten neue Möglichkeiten der Anlagenplanung und erleichtern die Ernte und Weiterverarbeitung der Biomasse.

Eine Pilotanlage wurde in Betrieb genommen, um Mikroalgen in einem Biofilm zu kultivieren und Deponiesickerwasser auszusetzen. Die Anlage wird kontinuierlich überwacht und optimiert, um Erkenntnisse für eine großtechnische Umsetzung zu gewinnen.

Das Forschungsprojekt „ERA3 II“ wird von Prof. Dr. Miriam Sartor vom :metabolon Institute geleitet und vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) mit 160.000 Euro über zwei Jahre gefördert.

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Basierend auf einer Pressemitteilung von TH Köln vom 13.02.2024