Hygiene im Altenheim

Hauswirtschaftsraum im Altenheim
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Hygiene im Altenheim ist unerlässlich, da sie maßgeblich dazu beiträgt, die Lebensqualität der Bewohner aufrechtzuerhalten. Des Weiteren dient die korrekte Hygiene im Altersheim auch dem Schutz des Personals und sie trägt dazu bei, dass eine Verbreitung von Infektionskrankheiten vermieden wird. Der Schutz vor Infektionen wird zwar durch zahlreiche gesetzliche Maßnahmen geregelt, liegt aber zusätzlich in der Hand jedes Einzelnen.

Gefährliche Krankheitserreger im Altenheim

Ein Altenheim ist eine hochsensible Einrichtung, in der viele Menschen zusammenkommen, was auch die schnelle Ausbreitung von Bakterien und Infektionen bevorzugt. Es ist unerlässlich, diese Ausbreitung zu verhindern. Wenn ein Krankheitserreger eingeschleppt wird, verbreitet dieser sich meist rasant. Im schlimmsten Fall kann solch ein Erreger zahlreiche Menschen das Leben kosten. Vor allem multiresistente Erreger, die unter anderem durch Klinikaufenthalte der Bewohner auftreten können, stellen eine große Gefahr für die Bewohner und das Personal eines Altenheimes dar.

Bewohner eines Altenheims benötigen besonderen Schutz

Da das Immunsystem oftmals bereits durch bestehende Vorerkrankungen sowie durch das Alter beeinträchtigt ist, gilt es, die Bewohner eines Altenheimes in besonderem Maße zu schützen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, gute Hygienestandards im Pflegeheim zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Diese umfassen hierbei nicht nur Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionen, sondern auch im Umgang mit Lebensmitteln und Medizinprodukten.

Hygiene im Pflegeheim aufrechterhalten

Um die Hygiene in einem Pflegeheim ordnungsgemäß aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, dass sowohl die Bewohner als auch das Pflegepersonal sich an die Standards zur Handhygiene halten. Auch dem regelmäßigen Reinigen und Desinfizieren von Gebrauchsgegenständen und Oberflächen muss große Aufmerksamkeit geschenkt werden, ebenso wie der Müllentsorgung und dem Umgang mit Inkontinenz. Zudem tragen auch die fachgerechte Belüftung der Räumlichkeiten sowie die Anwendung der bereitgestellten persönlichen Schutzausrüstung dazu bei, gute Hygienestandards in einem Pflegeheim zu etablieren und aufrechtzuerhalten.

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In jedem Fall ist es sinnvoll, ein Ausgussbecken im Hauswirtschaftsraum zu installieren. An diesem Ausgussbecken ist es möglich, Flüssigkeiten wie Reinigungsmittel, medizinische Abwässer oder überschüssiges Wasser ordnungsgemäß zu entsorgen. Durch das Ausgussbecken wird vermieden, dass andere Sanitäranlagen mit jenen Flüssigkeiten belastet werden müssen. Des Weiteren eignet sich ein Ausgussbecken durch seine Größe auch bestens dazu, Gehhilfen wie Krücken sowie Rollstühle zu reinigen und zu desinfizieren. Gleiches gilt für andere Pflegeutensilien. Alles in allem kann durch die Installation eines Ausgussbeckens im Hauswirtschaftsraum eine Verbreitung von Infektionen deutlich minimiert werden.

Diese Vorschriften gelten im Altenheim

Gesetzliche Vorgaben sollen dabei unterstützen, die Bewohner und das Personal eines Altenheims wirksam vor möglichen Infektionen zu schützen. Zur Gewährleistung der sicheren und einheitlichen Hygiene in Altenheimen hat der Gesetzgeber daher zahlreiche Vorschriften verabschiedet. Folgende Richtlinien gelten in Altenheimen:

  • Infektionsschutzgesetz: Das Infektionsschutzgesetz soll verhindern, dass Infektionskrankheiten sich in hochsensiblen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Schulen ausbreiten.
  • Hygieneverordnung: Jedes Bundesland verfügt über eine eigene Hygieneverordnung oder einen sogenannten Rahmenhygieneplan, der besagt, wie in Bezug auf die Hygiene in Altenheimen verfahren wird.
  • RKI-Richtlinien: Als Grundlage für eine angemessene Hygiene in hochsensiblen Einrichtungen wie Altenheimen gelten die sogenannten RKI-Richtlinien, die gemeinsam vom Robert-Koch-Institut und der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention verabschiedet wurden.
  • Arbeitsschutzgesetz: Das Arbeitsschutzgesetz gibt zahlreiche Maßnahmen vor, die sowohl der Sicherheit als auch der Gesundheit des Personals dienen.
  • Medizinproduktgesetz: Sowohl die Herstellung als auch die Verwendung und Aufbewahrung aller Medizinprodukte, die in einem Altenheim zum Einsatz kommen, unterliegen dem Medizinproduktgesetz.
  • Biostoffverordnung: Da biologische Stoffe wie beispielsweise Körperflüssigkeiten ein hohes Infektionsrisiko mit sich bringen, findet auch die Biostoffverordnung Anwendung in Altenheimen. Sie soll Mitarbeiter, die mit biologischen Stoffen arbeiten, vor deren Gefahren schützen.
  • Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz: Das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz sorgt dafür, dass alle Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, die im Altenheim Anwendung finden, hygienisch und fachgerecht transportiert, zubereitet und ausgegeben werden.
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Das Heimgesetz

Zusätzlich zu den obengenannten Verordnungen wurde das Heimgesetz implementiert, um die Gesundheit und die Sicherheit von Bewohnern und Personal zu gewährleisten. Das Heimgesetz wird eigens von jedem Bundesland erlassen und regelt unter anderem folgende Aspekte:

  • Benennung eines Hygienebeauftragten,
  • erforderliche Kenntnisse des Personals,
  • Zusammenarbeit mit Ärzten, um frühzeitig Diagnosen stellen und Behandlungen festlegen zu können,
  • Verabreichung von Antibiotika nach Rücksprache mit Ärzten,
  • Zustandekommen einer Hygienekommission, in der alle relevanten Berufsgruppen vertreten sind,
  • Gezielte Regelungen für Handhygiene, Schutzkleidung, den Umgang mit Pflegeartikeln und medizinischen Artikeln sowie die Reinigung und Desinfektion von Flächen und Gegenständen.

Fazit

Um eine gute Hygiene im Altenheim zu gewährleisten, muss jeder Einzelne einen Beitrag leisten. Zahlreihe Verordnungen sowie das Heimgesetz sorgen dafür, dass das Verhalten hinsichtlich Infektionen sensibilisiert und der Umgang mit eingesetzten Produkten und Lebensmitteln geregelt wird. Nur, wenn alle notwendigen und vorgegebenen Maßnahmen eingehalten werden, kann die Gesundheit der Bewohner und des Personals dauerhaft gewährleistet werden.