Qualitätssicherung in Zeiten der Automatisierung

Qualitätssicherung
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Qualitätssicherung (QS) spielt schon immer eine der wichtigsten Rollen in der Produktion. Sie sorgt dafür, dass unsere Produkte hohe Standards erfüllen und den Erwartungen des Marktes gerecht werden. Doch mit der Automatisierung, die nahezu alle Industriezweige erfasst, erlebt auch die QS eine tiefgreifende Veränderung. Mit Industrie 4.0, KI und datengetriebenen Prozessen müssen Unternehmen auch ihre Qualitätssysteme an die neuen Technologien anpassen – ohne Präzision oder Zuverlässigkeit zu verlieren.

Eine neue Ära

Automatisierung verändert Produktionsprozesse grundlegend. Heute sind Unternehmen darauf angewiesen, effizient zu produzieren, ohne die Qualität zu gefährden, um global relevant zu bleiben. Besonders in der Automobilindustrie und im Maschinenbau ist diese Entwicklung sichtbar: hier sind fehlerfreie Produkte entscheidend, um international konkurrenzfähig zu bleiben

Die Qualitätssicherung steht an der Schnittstelle zwischen Produktentwicklung und Fertigung, aber auch der Kundenzufriedenheit. Durch den Einsatz von KI und datengetriebenen Technologien wandeln sich jedoch auch die Prüfmethoden und -strategien.

Chancen und Herausforderungen

Automatisierte Prüfungen haben viele Vorteile: Sie sind schneller, präziser und laufen ohne Unterbrechungen ab – im Gegensatz zu manuellen Prüfungen. Dadurch können Unternehmen Fehlerquellen früher, oft sogar in Echtzeit erkennen und Ausschuss minimieren.

Doch die Einführung automatisierter Prüfprozesse bringt auch Herausforderungen mit sich. Zum einen erfordert die Integration solcher Systeme erhebliche Investitionen in Technik und Schulungen für die Belegschaft. Zum anderen dringen wir mit mehr KI und maschinellem Lernen in noch unbekannte Gewässer vor – besonders in der Datensicherheit und bei der richtigen Interpretation der Daten.

Zudem besteht die Gefahr, sich zu sehr auf die Technik zu verlassen und die menschliche Expertise zu vernachlässigen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen kann es sinnvoll sein, gebrauchte Mess- und Testgeräte in QS-Strategien zu integrieren. Diese bieten oft die gleiche Präzision und Effizienz wie neue Geräte, sind jedoch preiswerter und helfen dabei, die Kosten zu senken.

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Die Rolle von Big Data und KI

Big Data und KI spielen eine immer größere Rolle. Dank der Digitalisierung verfügen Unternehmen heute über riesige Datenmengen, die zur Verbesserung der Produktionsprozesse genutzt werden können. Im QS-Bereich bedeutet das, dass Daten aus der Produktion, von Lieferanten oder Endkunden in Echtzeit gesammelt und analysiert werden können.

KI-Algorithmen erkennen Muster und Zusammenhänge in diesen Daten, die dem menschlichen Prüfer oft verborgen bleiben – oder deren Sammlung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. So können Fehler in der Produktion frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu größeren Problemen führen.

Menschen bleiben relevant

Damit Unternehmen diese Technologien sinnvoll nutzen können, brauchen sie qualifizierte Fachkräfte, die nicht nur mit der Technik vertraut sind, sondern auch die Daten richtig interpretieren können. Der Fachkräftemangel in Deutschland stellt hier eine der größten Herausforderungen dar.

Denn auch wenn automatisierte Systeme auf den ersten Blick eine reibungslose Kontrolle ermöglichen, darf die Wartung der Geräte nicht vernachlässigt werden. Automatisierte Messgeräte müssen regelmäßig kalibriert werden, um präzise Messergebnisse sicherzustellen – andernfalls besteht die Gefahr verfälschter Ergebnisse. Fehler, die über längere Zeit unentdeckt bleiben, können erhebliche Kosten verursachen. Zwar erleichtert die Automatisierung die Kalibrierung durch Selbstüberwachungsfunktionen moderner Geräte, doch ist menschliches Eingreifen und regelmäßige Kontrolle unverzichtbar.

Mehr Nachhaltigkeit

Unternehmen übernehmen zunehmend Verantwortung für die Umwelt und ihre Ressourcen und wollen nicht nur qualitativ hochwertige, sondern auch umweltfreundliche Produkte herstellen – ganz im Einklang mit dem Wandel in unserem Verbrauch als Konsumer.

Automatisierte QS-Systeme helfen dabei, Materialverschwendung zu minimieren, indem sie Fehler frühzeitig erkennen und beheben. Sie können auch den Energieverbrauch in der Produktion senken, da Prozesse effizienter gestaltet werden. Die Nutzung langlebiger oder gebrauchter Messgeräte spart nicht nur Kosten, sondern schont auch Ressourcen, indem die Lebensdauer der Geräte verlängert wird.

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Automatisierung schlichtweg revolutioniert die Qualitätssicherung. Unternehmen, die moderne Technologien wie KI, Big Data und automatisierte Prüfprozesse in ihre QS-Strategien integrieren, profitieren von mehr Effizienz, Präzision und Nachhaltigkeit. Dennoch dürfen Technik und Systeme nicht blind übernommen werden. Am Ende führt die Kombination aus Technik und menschlichem Know-how zu den besten Ergebnissen für eine zukunftssichere Qualitätssicherung.