Medienscouts Convention 2023

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In sozialen Netzwerken präsentieren Influencerinnen und Influencer oft eine heile Welt, während gleichzeitig Videos aus aktuellen Krisengebieten auf uns einprasseln. Oft bekommen wir in sozialen Medien nur das zu sehen, was andere uns zeigen möchten. In der Überflut von extremen und aufwühlenden Bildern und Videos geht die oft unspektakuläre Realität oft verloren. Kinder und Jugendliche haben besonders Schwierigkeiten, die scheinbare Perfektion der sozialen Medien mit der gebotenen Skepsis zu betrachten. Bei einem Treffen von Medienscouts in Nordrhein-Westfalen rückte die Landesanstalt für Medien NRW dieses Thema in den Mittelpunkt.

Unter dem Motto „Fakt vs. Fake“ setzten sich rund 220 Schülerinnen und Schüler damit auseinander, wie man mit der täglichen Flut von gefälschten Informationen im Internet umgehen kann: Wie erkennt man Fehlinformationen und wie kann man ihrer Verbreitung entgegenwirken? Wie beeinflusst es unser Weltbild, wenn unser Social-Media-Feed von vermeintlich perfekten Menschen dominiert wird? Die Erkenntnisse aus diesem Tag können von den Medienscouts in Schulen in ganz NRW genutzt werden, um sie an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weiterzugeben.

Staatssekretär Dr. Urban Mauer vom Schulministerium dankte den anwesenden Medienscouts für ihr großes Engagement und betonte die Bedeutung von Medienkompetenz in einer zunehmend digitalisierten Welt. Er hob hervor, wie wichtig die Medienscouts für die Landesregierung sind und wie sie dazu beitragen, dass junge Menschen besser lernen, souverän und kritisch mit den Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt umzugehen.

Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, betonte, dass die Medienscouts einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Teenager in einer bereits komplizierten Phase ihres Lebens nicht auch noch erklären müssen, wie sie sich im Internet verhalten sollen, insbesondere wenn es nicht so läuft, wie geplant. Dieses Verständnis macht das Angebot der Medienscouts so wichtig.

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Ein besonderer Gast, Silvi Carlsson (@silvicarlsson), diskutierte mit den Medienscouts und Beratungslehrkräften darüber, wie Fakes im Internet entstehen und wie man damit umgehen kann, sowie über die Verantwortung von Influencern. In fünf Workshops setzten sich die Medienscouts an diesem Tag mit Themen rund um Schein und Sein in digitalen Medien auseinander.

In einem Workshop von Leonie Löwenherz (@frauloewenherz.de) wurde besprochen, wie die vermeintlich perfekte Welt der Internet-Stars das Selbstbild beeinflussen kann. Dabei wurden Strategien vermittelt, wie man mit negativen Kommentaren in sozialen Netzwerken umgehen kann.

Die Podcaster Simon Sasse (@simonsasse) und Jannik Werner (@jannikwerner.studio) erarbeiteten mit den Medienscouts, wie Falschnachrichten funktionieren und wie man sie erkennt.

Julia Nix, Community Managerin bei der Rheinischen Post, und Barbara Banczyk von der Landesanstalt für Medien NRW erklärten, wie man Hassrede begegnet und was man tun kann, wenn man im Internet auf Hass stößt.

In einem Workshop mit der Tanzpädagogin Sarah-Kate (@sarah_kate_91) lernten die Medienscouts nicht nur die Grundlagen des Hip-Hop-Tanzes, sondern auch etwas über die kulturellen Hintergründe der Musik. Dabei wurde verdeutlicht, wie oft Tanzvideos in sozialen Medien viral gehen und Variationen von Basic-Tanzschritten des Hip-Hop zeigen.

Für die Lehrkräfte, die ihre Medienscouts an diesem Tag begleiteten, bot der Medienpädagoge Frank Schlegel einen Workshop zum Umgang mit KI im Unterricht an. Sina Dienstühler und Derya Lehmeier von der Landesanstalt für Medien NRW betrachteten gemeinsam mit den Lehrkräften das Thema „Sexting“ aus rechtlicher und medienpädagogischer Perspektive.

Medienscouts NRW ist das größte Peer-to-Peer-Angebot im deutschsprachigen Raum und wird gemeinsam mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen von der Landesanstalt für Medien NRW angeboten. Das Angebot soll perspektivisch weiter ausgebaut werden. Bisher wurden an über 1.000 Schulen mehr als 6.700 Schülerinnen und Schüler als Medienscouts qualifiziert und rund 2.800 Beratungsfachkräfte ausgebildet.

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Basierend auf einer Pressemitteilung von Landesanstalt für Medien NRW vom 02.11.2023