NRW: Mehr Krankentage wegen psychischer Erkrankungen

Foto: © tadamichi / stock adobe

Von Juli bis September 2023 verzeichnete Nordrhein-Westfalen ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle, was den Krankenstand für das 3. Quartal 2023 auf 5,2 Prozent anhob, im Vergleich zu 4,6 Prozent im Vorjahresquartal. Im Durchschnitt fehlte jeder Beschäftigte fast fünf Tage, obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Der anhaltend hohe Krankenstand war hauptsächlich auf einen erneuten Anstieg bei psychischen Erkrankungen zurückzuführen. Die Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit zeigte einen Anstieg von über einem Drittel bei Fehltagen aufgrund von Depressionen und Angststörungen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Krankenkasse warnt vor einem Teufelskreis aus erhöhtem Krankenstand und wachsendem Personalmangel.

Klaus Overdiek, der Landeschef der DAK-Gesundheit in NRW, führte dies auf die Nachwirkungen der Pandemie und die weltweiten Krisen zurück, die die Psyche der Menschen belasten. Er betonte die Notwendigkeit, die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten in Unternehmen zu priorisieren, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels und der Belastungen, denen viele Branchen ausgesetzt sind.

Die stärksten Anstiege bei den Krankheitsarten betrafen Muskel-Skelett-Probleme und psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen. In der letzteren Kategorie stieg der Arbeitsausfall um 35,4 Prozent, von 69 auf 93 Fehltage je 100 Beschäftigte. Beim Krankenstand in NRW von 5,2 Prozent handelt es sich im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 5,0 Prozent um eine leichte Überdurchschnittlichkeit. Das Saarland verzeichnete den höchsten Krankenstand mit 6,5 Prozent, was auf einen erheblichen Arbeitsausfall hinweist.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland und analysierte die Fehlzeiten von 2,35 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten bundesweit für das 3. Quartal. Die Krankenkasse empfiehlt Unternehmen in NRW, verstärkt in den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden zu investieren und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu fördern.

siehe auch:  Zum 59. Mal "Jugend forscht"

Basierend auf eine Pressemitteilung von DAK Gesundheit vom 6.11.2023