Gold als Kapitalanlage auch in NRW gefragt

Auch in NRW investieren viele Menschen in physisches Gold. Foto ©Joachim Roth stock adobe
Auch in NRW investieren viele Menschen in physisches Gold. Foto ©Joachim Roth stock adobe

Als der Aktienmarkt Mitte der 1990er Jahre geradezu explodierte und jede Hausfrau in Deutschland meinte, in erspartes Taschengeld in Aktien investieren zu müssen, trat Gold als Wirtschaftsfaktor und Wertanlage zunächst deutlich in den Hintergrund.

Anleger, die weiterhin in das glänzende Edelmetall investierten, wurden als altbacken und konservativ bezeichnet, vielfach belächelte man sie sogar. Zwar galt Gold auch zu dieser Zeit als besonders stabile Wertanlage, die damals vergleichsweise geringen Renditen lockten jedoch kaum einen Anleger hinter dem Ofen hervor.

Schaut man einmal in die Vergangenheit, so erkennt man, dass es dem Gold regelmäßig so erging. Immer wenn große Spekulationsblasen aus anderen Kapitalanlageprodukten entstanden, trat das Gold als Wertanlage in den Hintergrund. Platzten schließlich diese Blasen, so kehrten die Anleger immer wieder reumütig zum Gold zurück und erkannten, dass man ihm in der Vergangenheit Unrecht getan hatte.

Genauso verhält es sich auch seit einigen Jahren wieder. Im Zuge der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise ist Gold wieder zu einer der beliebtesten Wertanlagen geworden und verzeichnet rasante Kursanstiege. Wer sein vor etwa fünf bis zehn Jahren erworbenes Gold bis heute aufbewahrt hat, der kann sich über sehr gute Renditen freuen.

Physische und nicht-physische Anlageformen des Goldes

Anleger, die heute Gold erwerben möchten, haben diesbezüglich viele verschiedene Möglichkeiten. Neben dem klassischen Erwerb von physischem Gold in Form von Barren, Münzen etc. stehen auch zahlreiche Finanzprodukte zur Verfügung, deren Investitionen Gold zugrunde liegen, die aber nicht die Nachteile der teuren Lagerung etc. mit sich bringen.

Die Rede ist beispielsweise von Gold Aktien, Gold Fonds und ETC´s, Gold Anleihen, Gold Futures, Gold Optionen und Optionsscheinen, Gold Zertifikaten und Gold Indizes. Eine riesige Auswahl also, wobei sich längst nicht jedes Produkt für jeden Anlegertyp gleichermaßen eignet. Hier ist guter Rat gefragt.

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Wichtig zu wissen ist, dass insbesondere die Anlageprodukte, welche kein Gold in physischer Form beinhalten, in der Regel von stärkeren Schwankungen betroffen sind, als wenn man sein Gold in Form von Barren, Münzen oder Schmuck erwirbt. Man sollte also beim Kauf von Aktien, Fonds etc. besonders vorsichtig sein und sich zunächst entsprechende Vorkenntnisse sowie einen umfassenden Marktüberblick aneignen, bevor man letztendlich sein Kapital anlegt.

Ist Gold als Altersvorsorge geeignet?

Das Thema Altersvorsorge ist in Deutschland seit vielen Jahren in aller Munde. Kein Wunder: Die Kassen des Staates sind weitgehend leer, und keiner kann heute genau voraussagen, wie angesichts der geburtenschwachen Jahrgänge eine immer kleiner werdende Anzahl von Arbeitnehmern eine immer größer werdende Zahl von Rentnern finanziell versorgen soll. #

Fest steht nur so viel: Von staatlicher Seite sind für die Zukunft keine großen Rentenerhöhung mehr zu erwarten, im Gegenteil: In einigen Jahren oder Jahrzehnten werden wir mit einer sehr geringen Mindestrente vorlieb nehmen müssen, mit der sich viele noch nicht einmal ihren gewohnten Lebensstandard auch nur ansatzweise aufrechterhalten können.

So ergibt es sich, dass immer mehr Menschen nach zusätzlichen, privaten Altersvorsorgemaßnahmen Ausschau halten. Neben Immobilien, Aktien und anderen Investmentmodellen steht auch der Kauf von Gold hier bei vielen Bürgern ganz oben auf der Wunschliste. Doch eignet sich Gold überhaupt als wirkungsvolle Altersvorsorge? Und was sollte man beim Goldkauf beachten? Darauf möchten wir hier etwas näher eingehen.

Worauf sollte man bei Gold achten?

Gold ist eine sehr reizvolle Alternative zu anderen Altersvorsorgemodellen. Angesichts dieser Erkenntnisse investieren viele Menschen blindlings ihr gesamtes Kapital in Gold, in der Hoffnung, auf eine sichere und rentable Altersvorsorge zu setzen. Man muss jedoch auch die andere Seite der Medaille bedenken. Schließlich ist Gold zu 100 Prozent vom Marktpreis abhängig und generiert keine Zinseinnahmen, wie es beispielsweise bei anderen Anlageformen wie Spareinlagen etc. der Fall ist. Auch Dividendenzahlungen, wie sie bei Aktien stattfinden, gibt es bei Gold nicht.

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Es muss jedoch klar sein, dass der Höhenflug des Goldpreises auch irgendwann einmal wieder einen Wendepunkt erreicht haben wird. Ab diesem Zeitpunkt wird der Goldkurs höchstwahrscheinlich dauerhaft fallen, wodurch sich eine Anlage in Gold auch durchaus in der Zukunft als Flop erweisen kann.

Es ist daher anzuraten, nicht seine gesamten Ersparnisse in den Kauf von Gold zu investieren, sondern Gold lediglich als einen Teil eines breit gestreuten Portfolios von privaten Altersvorsorgemodellen zu sehen.

Gold als Beimischung auch zur Altersvorsorge

Wenn mittels Gold in die eigene Altersvorsorge investiert werden soll, dann sollte man seinen Goldbestand so schnell wie möglich erwerben. Momentan befindet sich der Goldpreis immer noch im Aufwärtstrend, dies wird jedoch auf Dauer wahrscheinlich nicht so bleiben. Wer den falschen Zeitpunkt erwischt und das persönliche Gold kurz vor seinem Höchststand kauft, der wird höchstwahrscheinlich nicht sehr viel Freude an dieser Form der Altersvorsorge haben.

Wichtig ist darüber hinaus, Gold nur bei seriösen Anbietern zu kaufen. Dies gilt natürlich auch dann, wenn Sie Ihr Gold wieder verkaufen wollen. Ein Experte wird Sie umfassend beraten und Ihnen alle Infos zum Thema Goldankauf zur Verfügung stellen. Außerdem ist es wichtig, Gold fachgerecht zu lagern – idealerweise in einem Tresor bei der Hausbank oder einem anderen Kreditinstitut. Wer solche Wertsachen bei sich zu Hause lagert, der handelt grob fahrlässig und riskiert, dass seine Altersvorsorge durch einen Einbruch oder ein anderes unvorhergesehenes Ereignis vollständig zunichte gemacht wird.